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Kapselendoskopie



  Die Kapselendoskopie ist ein im Jahre 2002 erstmals allgemein angewendetes bildgebendes Verfahren vor allem zur klinischen Untersuchung des Dünndarms, der im Gegensatz zu Magen und Dickdarm nicht mit von außen geführten Endoskopen erreichbar ist. Stattdessen wird hier eine frei schwimmende winzige Digitalkamera verwendet, die einschließlich Beleuchtung, Steuer- und Sendeelektronik sowie den Akkus in einer Kapsel von ca. 26mm Länge und etwa 11 mm Durchmesser geschützt untergebracht ist. Diese Kapsel wird geschluckt, und während Ihrer sechs- bis achtstündigen Reise durch den Verdauungstrakt nimmt die Elektronik etwa zwei mal pro Sekunde ein Bild aus dem Darminnern auf und sendet es per Funk an eine am Körper mitgeführte ebenfalls akkuversorgte Empfangs- und Speichereinheit. Der Patient kann sich somit während der Aufnahme der 50- bis 60000 Bilder frei bewegen; die Auswertung erfolgt später. Die Kapsel wird nur ein einziges Mal verwendet.

Der größte Vorteil besteht darin, dass diese Untersuchung anders als das Röntgen keine schädliche Strahlenbelastung mit sich bringt, auch genüber der Computer-Tomografie deutliche Handhabungs- und Kostenvorteile besitzt und genüber der Endoskopie weniger körperliche Abwehrreize hervorruft und dabei aussagekräftige direkte Bilder liefert.

Ein Nachteil gegenüber der von außen geführten Endoskopie ist, dass keine Gewebeproben entnommen werden können. Außerdem ist die Kamera nicht steuerbar, sondern wird allein von den natürlichen Bewegungen des Darms vorangetrieben (Stand 2006). Es ist jedoch seit etwa 2003 zumindest möglich, die Kamerakapsel auf ihrem Weg zu orten und so auch die im Bild gefundenen krankhaft veränderten Dünndarmbereiche besser zu lokalisieren.

Die Kosten einer solchen Untersuchung liegen deutlich über 1000 Euro und werden bisher nur in Ausnahmefällen von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. (Stand 2006)

 
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