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John Bowlby



John Bowlby (* 1907; † 1990) war ein britischer Arzt, Psychoanalytiker und Pionier der Bindungsforschung (vgl. Bindungstheorie).

Bowlby studierte zunächst Medizin und war danach entschlossen, sich für die damals neu entstehende Fachrichtung Kinderpsychiatrie ausbilden zu lassen. Bereits während seiner Studienzeit hatte er mit einer psychoanalytischen Ausbildung begonnen. Schon früh setzte er sich mit den Theorien von Melanie Klein auseinander.

Nach dem 2. Weltkrieg erhielt er relativ bald den Auftrag, eine Abteilung für Kinderpsychotherapie in der Tavistock Clinic aufzubauen. Schon damals war Bowlby überzeugt, dass reale frühkindliche Erlebnisse in der Beziehung zu den Eltern die Entwicklung eines Kindes grundlegend bestimmen können und dass nicht nur der Ödipuskomplex und seine Lösung oder das Monopol der Sexualität für die emotionale Entwicklung eines Kindes verantwortlich seien.

Im Jahre 1951 wurde die im Auftrag des WHO von John Bowlby erstellte Studie über den Zusammenhang zwischen mütterlicher Pflege und seelischer Gesundheit veröffentlicht. Sie bildete einen Beitrag für das Programm der UNO zum Wohle heimatloser Kinder.

1958 legte er in seiner Schrift The nature of the child's tie to his mother erstmals seine Überlegungen dazu vor, dass es ein biologisch angelegtes System der Bindung gibt, das für die Entwicklung der emotionalen Beziehung zwischen Mutter und Kind verantwortlich ist. Seine Überlegungen waren von seiner Bekanntschaft mit der ethologischen Forschung beeinflusst, speziell durch die Arbeiten von Konrad Lorenz und Nikolaas Tinbergen. Auch in den Arbeiten von Robert Hinde an Rhesusaffen fand er seine eigenen Beobachtungen bestätigt.

Mit seinem 1969 erschienen Buch „Bindung - Eine Analyse der Mutter-Kind-Beziehung“ begründete Bowlby die Bindungstheorie. Damit wandte sich die Forschung neben den hindernden auch den fördernden Faktoren in der Mutter-Kind-Beziehung zu.

 
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