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Johannes Mathesius der Jüngere



Johannes Mathesius der Jüngere (* 25. August 1544 in Sankt Joachimsthal; † 1607 in Danzig) war ein deutscher Mediziner.

Leben

Geboren als Sohn des Johannes Mathesius und dessen Frau Sybille (geb. Kruciger), erfuhr er in seiner Heimatstadt an der dortigen Schule eine gediegene Bildung. Sein Vater riet ihm, ein Schulamt anzustreben, so dass er sich am 26. März 1551 an der Universität Wittenberg immatrikulierte. Nach einem Fieberanfall besucht er in Nürnberg seinen Oheim Johannes Praetorius, wo er auf Wunsch seines Vaters einige Zeit zubringen sollte, um die Sitten der Menschen in der berühmten Stadt kennenzulernen.

Über Torgau kehrt er nach Wittenberg zurück, wo er am 24. Februar 1564 den akademischen Grad eines Magisters erwirbt. Nach dem Tod seines Vaters begibt er sich im Wintersemester 1567 an die Universität Leipzig, gibt dort „das prächtige Leben Jesu“ seines Vaters heraus und unternimmt eine Reise nach Italien, um sich medizinischen Studien zu widmen. In Italien promoviert er zum Doktor der Medizin und wird am 3. August 1575 vom sächsischen Kurfürsten August von Sachsen als Professor der Medizin an die Universität Wittenberg berufen.

Nachdem er aus Bologna kommend in Wittenberg eingetroffen war, fand er am 2. April 1576 Aufnahme an der medizinischen Fakultät als dritter Professor. Der junge Professor wurde als gelehrt angesehen und galt als guter Anatom. Daraufhin übertrug man ihm im Wintersemester 1578 das Rektorat der Universität. Nachdem er am 16. Februar 1580 Barbara, die Tochter des verstorbenen Kaspar Nephen aus Leipzig geheiratet hatte, wirkten sich die theologischen Auseinandersetzungen der damaligen Zeit auf sein Lehramt aus. Da er sich weigerte, die Konkordienformel zu unterschreiben, wurde er entlassen und musste Kursachsen verlassen. Er ging nach Danzig, wurde dort Stadtphysikus und Professor der Medizin am dortigen Gymnasium, welche Stelle er bis zu seinem Lebensende bekleidete.

Werke

  • De admirabili auditus instrumenti fabrica & structura. Wittenberg 1577 (VD 16 Nr. M 1529)
  • Kurtz und einfältiges Regiment und Verordnung, deren sich in vorstehender Sterbens Gefahr jeder zu gebrauchen habe

Literatur

  • Georg Loesche: Johannes Mathesius-Ein Lebens- und Sitten-Bild aus der Reformationszeit. Bd. I, Gotha, Perthes 1895 und 1971 S. 211-213
  • Christian Gottlieb Jöcher: Allgemeinen Gelehrten–Lexikon, 1750/51 Bd. 3 Sp. 190
  • Walter Friedensburg: Geschichte der Universität Wittenberg. Max Niemeyer, Halle (Saale) 1917
  • Herbert Wolf: Johannes Mathesius. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Bd. 16, S. 369
  • Theodor Wortschke: Aus Wittenberger Kirchenbüchern (ARG), 1930
  • Matrikel der Universität Wittenberg und Leipzig
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Johannes_Mathesius_der_Jüngere aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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