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Jakob Milich



Jakob Milich, auch: Mühlich (* 24. Januar 1501 in Freiburg im Breisgau; † 10. November 1559 in Wittenberg) war ein deutscher Mathematiker und Mediziner.

Leben

Als Sohn eines angesehenen Vaters genoss er in seiner Jugend eine umfassende Erziehung, so dass er sich 1513 an der Universität seiner Heimatstadt immatrikulieren konnte. Hier erwarb er bereits im Wintersemester des folgenden Jahres den akademischen Grad eines Baccalaurus und im Wintersemester 1520 den Grad eines Magisters der Freien Künste. Seine Lehrer hier waren unter anderen die Humanisten Erasmus von Rotterdam und Ulrich Zasius gewesen, denen er auch freundschaftlich verbunden war.

Im Anschluss daran widmete er sich einem medizinischen Studium, wechselte dazu an die Universität Wien und ging dann, angezogen von Philipp Melanchthon, 1524 an die Universität Wittenberg. Hier wurde er dessen Tischgenosse und erlangte 1525 die Professur der pädagogischen Plinius-Vorlesungen zur lateinischen Grammatik, übernahm 1527 gleichzeitig die Professur zur Kosmologie. Nachdem er seine lateinische Professur niedergelegt hatte, übernahm er den Lehrstuhl für niedere Mathematik neben Johann Volmar, der Höhere Mathematik lehrte.

Nach dem Kaspar Lindemann gestorben war, übernahm er nach der Promotion zum Lizentiaten und Doktor der Medizin am 16. November 1536 an der medizinischen Fakultät die Professur für Anatomie. Bald wurde deutlich, dass sich Milich an der theologischen Grundrichtung der Zeit orientierte, damit also die Heilkunde unmittelbar auf Gott als Spender alles Guten zurückführte. Dabei hob er den Nutzen hervor, den vor allem Theologen aus der Naturbetrachtung ziehen können.

Aus der Erfahrung seiner in Wittenberg geführten Praxis entwickelte er Bedingungen, den menschlichen Körper gesund zu halten. Vor allem er war es, der in der Ausbildung der Mediziner die arabischen und lateinischen Quellen ablehnte und stattdessen die griechische Medizin verfügbar machte. Er hielt auch Vorlesungen über Geschichte und Jura. Nachdem er mehrfach Dekan der philosophischen und medizinischen Fakultät gewesen war, wurde er 1536, 1541, 1549 und 1556 Rektor der Hochschule. Seit 1529 war er mit Susanna Mo(o)schwitz, einer Schwägerin von Augustin Schurff verheiratet.

Werke

  • Orationes de vita Hippocratis, Geleni Avicennae
  • de consideranda sympathia & antipathia in rerum natura
  • de arte medica Oratio
  • de studio doctrinae anatomicae. Wittenberg 1550.
  • de paribus & motibus cordis
  • Commentariue in secundum librum Plinii de hist. Mundi. Hagenau 1534, Leipzig 1537.
  • Quaestio: an recte dictum a Xenophone: bibendum esse ita, ut litiens desinas
  • Oratio de pulmone

Literatur

  • Walter Friedensburg: Geschichte der Universität Wittenberg. Max Niemeyer, Halle (Saale) 1917
  • Heinz Kathe: Die Wittenberger Philosophische Fakultät 1501–1817, Böhlau, Köln 2002 ISBN 3412044024
  • Heinz Scheible: Neue Deutsche Biographie (NDB) Bd. 20, S. 278
  • Wolfgang Klose: Das Wittenberger Gelehrtenstammbuch: das Stammbuch von Abraham Ulrich (1549-1577) und David Ulrich (1580-1623), Halle: Mitteldt. Verl., 1999, ISBN 3-932776-76-3
  • Jakob Franck,
  • Jakob Milich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Bd. 21, S. 745.
  • Eintrag in Zedlers Universallexikon, Bd. 21, S. 115
  Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Jakob_Milich aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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