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Franz Büchner



Franz Büchner (* 20. Januar 1895 in Boppard; † 9. März 1991 in Freiburg im Breisgau) war einer der herausragenden deutschen Pathologen des 20. Jahrhunderts.

1933 wurde Büchner Direktor des Pathologischen Instituts am Berliner Krankenhaus im Friedrichshain. Ab 1934 war er außerordentlicher Professor an der Berliner Universität. 1936 folgte er einem Ruf an die Universität Freiburg, wo er bis 1963 als Direktor des Pathologischen Instituts der Medizinischen Fakultät in der Nachfolge seines Lehrers Ludwig Aschoff wirkte. Hier beschäftigte er sich zunächst vor allem mit der Koronarinsuffizienz, dem Koronarinfarkt und den Wirkungen der Lungenembolie auf den Herzmuskel. Nachdem sein Institut durch den Bombenangriff auf Freiburg vom November 1944 weitgehend zerstört war, konnte der wissenschaftliche Betrieb zunächst nur unter beengten räumlichen und finanziellen Bedingungen wieder aufgenommen werden. Trotzdem konnte er mit seinem Team die Bedeutung der Hypoxie für die Entstehung von Missbildungen nachweisen.

Büchner wurde darüber hinaus bekannt durch seine deutliche Kritik an der nationalsozialistischen Euthanasiepraxis, die er in einem vielbeachteten öffentlichen Vortrag mit dem Titel „Der Eid des Hippokrates“ im November 1941 formulierte. Dies ist der einzige bekannte Protest eines prominenten Mediziners gegen diese Verbrechen. Trotzdem konnte Büchner seine Stellung behalten und legte auch sein Amt als Berater der Luftwaffe nicht nieder, was ihm nach dem Krieg von Kritikern auch vorgehalten wurde.

Franz Büchner erhielt 1985 die Ehrenbürgerwürde der Stadt Freiburg im Breisgau.


 
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