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Ernst Günther Schenck



Ernst Günther Schenck (* 3. August 1904 in Marburg; † 21. Dezember 1998 in Aachen) war deutscher Arzt, der während des so genannten Dritten Reiches zahlreiche Funktionen in Wehrmacht und SS bekleidete. Durch seine Arbeit in einem Notlazarett in der ehemaligen Reichskanzlei während der letzten Kriegstage kam es zur Begegnung mit Adolf Hitler, den er hinsichtlich des beabsichtigten Suizids beriet, weswegen u. a. Joachim Fest und James O'Donnell Schencks Erinnerungen in ihren Publikationen verwerteten. Einem breiterem Publikum wurde Schenck durch Bernd Eichingers Film Der Untergang bekannt, in dem er als vernünftiger, mahnender Gegenpol zu bis zum Schluss fanatisierten Nazis dargestellt wird. Allerdings wird diese positive Sichtweise Schencks Biographie nur teilweise gerecht. Als Arzt war er im KZ Dachau an Ernährungsexperimenten beteiligt, einige Häftlinge kamen aufgrund von Hungerödemen ums Leben.

Veröffentlichungen

  • Nie mehr nach Hause - Als Wissenschaftler, Sträfling und Arzt 10 Jahre in sowjetischen Gefangenen-, Arbeits-, und Besserungslagern. S. Bublies Verlag, Koblenz Klappentext
  • Vom Massenelend der Frauen Europas in den Wirrnissen des XX. Jahrhunderts. Bad Godesberg 1962
  • Das menschliche Elend im 20. Jahrhundert. Nicolaische Verlagsbuchhandlung, 1965
  • Ich sah Berlin sterben. Nicolaische Verlagsbuchhandlung, 1970. (neue Aufl. 1982: ISBN 3875840151)
    HINWEIS: Der Verlag hat früher vergebene ISBN-Nummern für neue, andere Veröffentlichungen wiederverwendet, was Recherche über ISBN-Nummer schwierig macht.
  • Sterben ohne Würde. 1995, ISBN 3-89391-602-4
    Schenck beschreibt das Ende von Benito Mussolini, Heinrich Himmler und Adolf Hitler. HINWEIS: Der Verlag "ars una" schreibt den Namen falsch "Schenk". Inhaltsangabe des Verlages
  • Dr. Morell - Hitlers Leibarzt und sein Pharmaimperium. S. Bublies Verlag, Koblenz 2000. ISBN 3926584521 Rezensionsübersicht
  • Patient Hitler. Eine medizinische Biographie. Bechtermünz Verlag, Augsburg 2000. ISBN 3828903770
  • Das Notlazarett unter der Reichskanzlei. Verlag Ars Una, 2000. ISBN 3893916016
    HINWEIS: Neuauflage von "Ich sah Berlin sterben". Der Verlag "ars una" schreibt den Namen falsch "Schenk". Inhaltsangabe des Verlages
  • Der Nachlass von Ernst Günther Schenck (Briefe, Aufsätze und Gutachten, Manuskripte) befindet sich im Archiv des Instituts für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung (=IGM) [1] und im Bundesarchiv Koblenz

Literatur

  • Srefan Reinecke: Der Arzt von Berlin - Der gute Geist im Führerbunker: Doch wer war Ernst Günther Schenck, wenn ihn nicht Bernd Eichinger und Oliver Hirschgiebel zeichnen?. in: die tageszeitung (taz) Nr. 7462 vom 15. September 2004, Seite 15, 112
  • Christoph Kopke: Heil Kräuter. Der gute Mensch in Hitlers Bunker? Die Rolle des Arztes Ernst Günther Schenck im "Untergang". in: Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), 20. September 2004, S. 38 Zitat
  • Christoph Kopke: Das KZ als Experimentierfeld: Ernst Günther Schenck und die Plantage in Dachau. in: Gabriel Ralph, Elissa Mailänder Koslov, Monika Neuhofer, Else Rieger (Hrsg.): Lagersystem und Repräsentation. Interdisziplinäre Studien zur Geschichte der Konzentrationslager. [2] Tübingen (edition diskord) 2004, S. 13-28.
  • Christoph Kopke: Der „Ernährungsinspekteur der Waffen-SS“. Zur Rolle des Mediziners Ernst-Günther Schenck im Nationalsozialismus. in: Medizin und Verbrechen, S.208-220.
  • Christoph Kopke: Der Mediziner Ernst Günther Schenck im Nationalsozialismus und seine Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit
    Arbeitstitel der in Arbeit befindlichen Dissertation)
  • Hannes Heer: „Hitler war’s“. Die Befreiung der Deutschen von ihrer Vergangenheit. Aufbau-Verlag, Berlin 2005
    Heer vergleicht u.a. die Darstellung Schencks im Film "Der Untergang" mit seiner tatsächlichen Biografie. Rezenzsion
 
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