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Adolf Lorenz



  Adolf Lorenz (* 1854 in Weidenau heute Vidnava, Böhmen; † 19. Februar 1946 in Altenberg bei Wien/Niederösterreich) war ein bekannter Orthopäde und Vater des Orthopäden und Schriftstellers Albert Lorenz (1885 - 1970) und des Verhaltensforschers Konrad Lorenz.

Familie

Adolf Lorenz entstammte einfachen Verhältnissen. Sein Vater war ein Sattlermeister und Gastwirt in Weidenau, Österreichisch Schlesien, die Mutter war eine Bauerntochter. Durch einen seiner Onkel, einem Benediktinermönch, der später Abt des Stiftes St. Paul im Lavanttal wurde, erhielt er die Möglichkeit, das dortige Stiftsgymnasium im Benediktiner-Stift St. Paul in Kärnten zu besuchen. Sein Medizinstudium konnte er durch ein kleines Stipendium sowie einer Tätigkeit als Hauslehrer finanzieren. 1885 heiratete er Emma Lecher, Tochter des Chefredakteurs der österreichischen Tageszeitung Die Presse. 1886 wurde der erste Sohn Albert geboren, der später ebenfalls Orthopäde wurde und eine gemeinsame Praxis mit dem Vater betrieb.

Der Orthopäde Adolf Lorenz

  Als Chirurg spezialisierte er sich auf die operative Heilung von angeborenen Hüftgelenksverrenkungen und anderen anatomischen Missbildungen. Da es bei diesen Methoden immer wieder zu Todesfällen durch Blutvergiftungen kam, begann er sehr frühzeitig, an alternativen Heilmethoden zu arbeiten, bei denen Streckverbände und Gipsschalungen eingesetzt wurden. Seine Bemühungen, Knochendeformationen durch Geräte zu korrigieren verstärkte er, nachdem ihn eine Allergie gegen Karbolsäure zwang die Chirurgie aufzugeben. Dank großer und spektakulärer Erfolge mit dieser neu entwickelten Heilmethode war er ab 1902 ein weltbekannter Mediziner. Regelmäßig hielt er sich bis in die 1930er Jahre in den USA auf, wo er vor allem in New York praktizierte, unter anderem auch im Weißen Haus.

Die wachsende Bekanntheit ging einher mit großem Wohlstand. Zwanzig Kilometer nordwestlich von Wien ließ er in Altenberg einen Landsitz errichten. Die mondäne Villa, die in einer Stilmischung aus Italienischer Renaissance und Jugendstil gebaut wurde, liegt in einem großzügigen Garten, der einer etwas verwilderten englischen Parkanlage gleicht. In diesem Haus wuchs der zweite Sohn von Adolf und Emma Lorenz auf,Konrad Lorenz, der in dieser umfangreichen Gartenanlage eine zahlreiche Schar von Tieren halten konnte. Dieser Sohn wurde zu einem Zeitpunkt geboren, als Adolf bereits 49 und Emma Lorenz 42 Jahre alt waren. Konrad Lorenz hat in seinen Erinnerungen darauf hingewiesen, auf welch glücklichen Umständen seine Karriere als Verhaltensforscher basierten.

Während des Ersten Weltkriegs verlor Adolf Lorenz sein Vermögen, das er in österreichischen Kriegsanleihen investiert hatte. Er praktizierte nach Ende des Ersten Weltkrieges gemeinsam mit seinem mittlerweile ebenfalls zum Mediziner ausgebildeten Sohn Albert, u.a. auch wieder in New York. Auch Konrad Lorenz zwang er, zuerst ein Medizinstudium zu absolvieren, bevor dieser sich seiner eigentlichen Neigung, der Zoologie zuwenden durfte.

Literatur

Albert Lorenz: Wenn der Vater mit dem Sohne, Erinnerungen an Adolf Lorenz, 1965 Verlag Franz Deuticke, Wien,

Taschenbuch: dtv ISBN 3-423-20227-0, Neuauflage 1999

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Adolf_Lorenz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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