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Achilles Pirminius Gasser



  Achilles Pirminius Gasser (auch Gasserus; * 3. November 1505 in Lindau; † 4. Dezember 1577 in Augsburg) war ein deutscher Historiker, Mediziner und Astrologe.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Geboren als Sohn des Scherers und Chirurgen, sowie dem späteren Leibarzt von Maximilian I. Ulrich Gasser und seiner Frau Ursula (geb. von Randeck), genoss er seinen ersten Unterricht an der Lateinschule in Schlettstadt und in Lindau. Bald bekam er Kontakt Urbanus Rhegius, der ihn mit der Physik und den Reformationsgedanken Martin Luthers vertraut machte. Um diese Ideen näher kennen zu lernen, begab er sich 1522 an die Universität Wittenberg, bezog dort die philosophische Fakultät, beschäftigte sich dort mit den alten Sprachen und liebäugelte auch mit der Medizin.

Vor allem besuchte er die Vorlesungen Luthers und Philipp Melanchthons. 1525 begab er sich an die Universität Wien, wo er mit Wolfgang Lazius, dem Sohn seines Lehrers Simon Lazius, enge Freundschaft schloss. Dieser beschäftigte sich intensiv mit Medizin und der Geschichtsforschung. In jenem Kreise stark angeregt, spezialisiert sich Gasser auf ein Studium der Medizin. Dazu begibt er sich an die Universität Montpellier und an die Universität Avignon. An letzterer Universität promoviert er zum Doktor der Medizin, arbeitet dann als Arzt in Feldkirch und zieht 1546 nach Augsburg, wo er bis zu seinem Lebensende wirkte.

Gasser umfangreiche Interessen schlagen sich in einem intensiven Briefwechsel nieder, von denen heute durch die Überlieferung der Zeit leider nur noch 25 Stück erhalten geblieben sind. Ebenfalls sind seine Rezeptsammlung erhalten geblieben, sowie seine mehrfach aufgelegten Abhandlungen über die Pest und über die Apothekerordnung. Er war beteiligt an Sebastian Münsters Cosmographia. Dort beschrieb er die Städte Feldkirch, Chur, Lindau sowie Augsburg. Er zeichnete für dieses Werk auch eine Karte des Allgäus. Zusätzlich beschäftigte er sich mit astrologischen Themen, verfasste einen astronomischen Abriss über die Erdkugel, bearbeitete das Evangelienbuch von Otfried von Weißenburg, das er um ein Wörterbuch erweiterte. Sein historisches Werk „Historiarum et chronicorum mundi epitome“ wurde auf den Index gesetzt, da er sich für Matthias Flacius darin eingesetzt hatte.

Werkauswahl

  • Ainfeltiger und gegrünter bericht wie mennigklich sich in Pestilentzischen übergang mit artzneyen und anderen lybsnot halten, bewaren und genören soll, Nürnberg 1544
  • Undericht wider der pestilenz…, Nürnberg 1564
  • Historia altera de gestione foetus mortui in R. Dodonnäus “Seltene Beispiele ärtzlicher Beobachtungen, Köln 1581
  • Aphorismorum Hippocratis methodus nova…, St Gallen 1584
  • Rezepte in „Curationes et Observatines medicinales, Ulm von G. H. Welsch, Ulm 1668
  • Beschreibung und Abnehmen über den Cometen, so im Herbst des 1532 jar… erschienen ist, Lindau 1532

Literatur

  • Friedrich Blendinger: Achilles Pirminius Gasser. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Bd. 6, S. 79
  • Karl Heinz Burmeister in Walther Killys Literaturlexikon: Autoren und Werke deutscher Sprache. (15 Bände) Gütersloh; München: Bertelsmann-Lexikon-Verl. 1988-1991 (CD-ROM Berlin 1998 ISBN 3-932544-13-7) Bd. 4 S. 88
  • Heinz Scheible: Melanchthons Briefwechsel Personen Band 12

Weblink

  • Ferdinand Frensdorff:
  • Achilles Pirminius Gasser. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Bd. 8, S. 396.
  • Eintrag in Zedlers Universallexikon, Bd. 10, S. 200
  • Ersch / Gruber: Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste Bd 54 S. 203
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Achilles_Pirminius_Gasser aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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