Bessere Tumortherapie

Bund fördert biomedizinische Arbeiten der TU Darmstadt und der Gesellschaft für Schwerionenforschung

21.08.2006

Die in Darmstadt betriebene biomedizinische Strahlenforschung erhält einen zusätzlichen Schub: Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert in den nächsten vier Jahren den Verbund zwischen der Technischen Universität Darmstadt und der Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI) mit insgesamt 2,2 Millionen Euro. Biologen der TU Darmstadt und Biophysiker der GSI werden sich intensiv mit den durch Ionen verursachten DNA-Schäden und deren Reparatur beschäftigen. Von den geplanten Untersuchungen erhofft man sich ein generell besseres Verständnis der biologischen Wirkungsweise von Ionen, aber auch eine Erweiterung der Indikationen der Tumortherapie mit schweren Ionen.

An der GSI wurden seit 1997 mehr als 300 Tumorpatienten mit großem Erfolg mit schweren Ionen behandelt. Mehrere klinisch orientierte Schwerionen-Therapie-Einrichtungen in Europa sind im Aufbau. Grundlage dieser Therapie ist die mehrfach erhöhte biologische Wirksamkeit von Ionenstrahlen im Tumor. Kohlenstoffionen verursachen vor allem im Tumor Schäden im Erbmaterial DNA, die von der Zelle meist nicht mehr repariert werden können. Die Tumorzellen sind dann gezwungen, ein so genanntes "Selbstmordprogramm" einzuleiten. Dies führt zu einer schnellen Tumorauflösung. Für einige sonst besonders resistente Tumorarten wurde in der klinischen Praxis diese Zellreaktion sehr erfolgreich angewendet.

Da der Zusammenhang von Zellschädigung und Reparatur bei Ionen-Bestrahlung noch nicht im molekularen Detail verstanden ist, werden im Rahmen des nun geförderten Projekts moderne molekular- und zellbiologische Methoden genutzt, um elementare Schäden in der DNA zu untersuchen. Ferner sollen zelluläre Komponenten und Netzwerke, die eine Reparatur solcher Schäden bewirken, besser verstanden werden.

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