Neue Präsidentin des Dachverbandes europäischer Ressourcenzentren - ECCO

03.03.2005

Will ein Wissenschaftler eine bestimmte Krebszellart oder ein bestimmtes Bakterium erforschen, muss er sich nicht erst auf die Suche nach dem gewünschten Forschungsobjekt machen. Biologische Ressourcenzentren sind wissenschaftliche Versandhäuser und machen die Arbeit erheblich leichter. Bei Ihnen können Forscher aus Katalogen genau die Zellen, Bakterien oder Viren bestellen, die sie für ihre Experimente benötigen. In Europa gibt es in 22 Ländern mehr als 60 dieser Serviceeinrichtungen für die Wissenschaft. Sie sind in der European Culture Collections` Organisation, kurz ECCO, zusammengefasst.

Für die kommenden zwei Jahre wurde Dr. Dagmar Fritze, Mikrobiologin am Braunschweiger DSMZ, zur Präsidentin der Dachorganisation gewählt. Sie übernimmt das Amt von Dr. David Smith, Kurator der Genetic Resources Collection der Commonwealth Agricultural Bureaux International (CABI) in Großbritannien. Die anerkannte Wissenschaftlerin war zuvor Vizepräsidentin der weltweit agierenden World Federation for Culture Collections (WFCC).

"Die Entdecker neuer Bakterienstämme, Zelllinien oder Viren sollen in Zukunft noch enger mit den Ressourcenzentren zusammenarbeiten, denn leider gehen auch heute viele Neuentdeckungen verloren. Zu häufig wandern diese nicht in die Sammlungsbestände der Zentren und somit in den international verfügbaren Pool biologischen Materials", erklärt Fritze. Während Ihrer Präsidentschaft möchte sie eine Intensivierung der Kooperation auf diesem Feld erreichen. Seit 1981 gestaltet die Organisation eine bessere Vernetzung ihrer Institutionen, damit sich die Ressourcenzentren mit ihren unterschiedlichen Arbeitsschwerpunkten zukunftsträchtiger und abgestimmter entwickeln können. Weitblick bewies die ECCO bereits bei ihrer Gründung, als sie viele osteuropäische Länder in ihre Organisation integrierte, die damals noch jenseits der Grenzen der Europäischen Gemeinschaft lagen. Die ECCO strebt einen ständigen Sitz in der Federation of European Microbiological Societies (FEMS) an, um zunehmend Einfluss auf wissenschaftspolitische Entscheidungen nehmen zu können.

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