VFA legt mit 'Statistics 2004' die aktuellen Branchendaten vor

Arzneimittelinnovationen im Schatten restriktiver Gesundheitspolitik

24.09.2004

Berlin (VFA). "Jahre immer verschaerfterer Restriktionen gegen Arzneimittel haben ihre Spuren bei den forschenden Arzneimittelherstellern hinterlassen", so das Fazit von Cornelia Yzer, Hauptgeschaeftsfuehrerin des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) anlaesslich der Veroeffentlichung des Branchendatenbuchs 'Statistics 2004'. "So haben sie fuer 2003 erstmals bei den Investitionen ein Rueckgang um 1,6 Prozent zu konstatieren - nach vielen Jahren mit Steigerungsraten zwischen 9 und 18 Prozent." Besonders falle auf, dass 4,9 Prozent weniger in Sachanlagen fuer Forschung und Entwicklung investiert wurde; dies sei ein Zeichen dafuer, dass Deutschland weiteres Vertrauen in seine Zukunftsfaehigkeit bei den Herstellern verspielt habe. Auch habe sich der Zuwachs bei den Beschaeftigten der forschenden Arzneimittelherstellern auf +1,9 Prozent abgeschwaecht. "Fuer 2004 koennte es sogar erstmals einen Rueckgang bei der Beschaeftigung geben", fuerchtet Yzer.

"Trotzdem haben sich die forschenden Arzneimittelhersteller 2003 bei den F&E-Ausgaben noch einmal gegen den Trend gestemmt: Mit 5,9 Prozent Zuwachs auf nun 3,8 Milliarden Euro jaehrlich haben sie diesen Posten deutlich mehr ausgeweitet als ihre Umsaetze, die nur um ein Prozent wuchsen", gab Yzer zu Bedenken.

Was 'Statistics 2004' laut Yzer auch dokumentiert: "Innovative Praeparate spielen im deutschen Arzneimittelmarkt, verglichen mit anderen Industrielaendern, eine untergeordnete Rolle. Nur neun Prozent des Arzneimittelumsatzes entfaellt hierzulande auf Praeparate mit Wirkstoffen, die nicht aelter als fuenf Jahre sind." In Belgien und Irland seien es ueber 20 Prozent; nur in Spanien seien es mit 7,1 Prozent noch weniger als hierzulande. "Dafuer ist Deutschland mit fast 50-prozentigem Marktanteil der Generika Weltmeister in dieser Disziplin; wozu sowohl deren haeufige Verordnung als auch das vergleichsweise hohe Generika-Preisniveau in Deutschland beitrage. Yzer: "Diese Zahlen sind klare Indikatoren, dass hierzulande Innovationen lieber umgangen als zum Nutzen der Patienten eingesetzt werden".

"Fuer 2004 duerften die Zahlen noch schlechter aussehen", prognostiziert Yzer. Denn zu den Sparmassnahmen des vergangenen Jahres seien in diesem Jahr noch der erhoehte Zwangsrabatt und die drastische Absenkung bestehender Festbetraege gekommen; und fuer 2005 wuerden in diesen Tagen erste Festbetraege fuer patentgeschuetzte Arzneimittel festgelegt. "Begruendet werden diese Sparmassnahmen als Umverteilung zugunsten der Patienten; bei denen kommt die angebliche Entlastung jedoch gar nicht an. Wirksam sind die Massnahmen hingegen als Gefaehrdung des therapeutischen Fortschritts in Deutschland und als Aderlass des Pharmastandorts." Nur das Exportgeschaeft, das das Inlandsgeschaeft seit 2002 ueberrundet habe, mache es noch moeglich, in Deutschland Arzneimittel zu entwickeln und zu produzieren.

Weitere News aus dem Ressort Wirtschaft & Finanzen

Meistgelesene News

Weitere News von unseren anderen Portalen

Kampf gegen Krebs: Neueste Entwicklungen und Fortschritte