Dresdner MPI setzt mit Definiens und Evotec neue Maßstäbe im Hochdurchsatzverfahren für RNAi- und zellbasierte Analyse

22.09.2003

Neue Maßstäbe für die RNAi- und zellbasierte Analyse mittels Bildverarbeitung im Hochdurchsatzverfahren setzen das Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) - ein international renommiertes Forschungsinstitut mit Schwerpunkten in der molekularen Zellbiologie; die Definiens AG - ein führender Anbieter von Software-Lösungen für die automatisierte Mustererkennung in biomedizinischen Bildern und wissenschaftlichen Texten; und die Evotec Technologies GmbH - spezialisiert auf innovative Technologien für Life Sciences.

Die RNA Interferenz (RNAi) ist ein sequenzspezifisches Verfahren für die Inaktivierung von Genen. Mit Hilfe dieses Verfahrens können Gene sowohl in Gewebekulturen als auch in Pflanzen und Versuchstieren individuell gehemmt werden, wodurch neue Angriffspunkte für innovative Arzneistoffe beschleunigt identifiziert werden können. Voraussetzungen für die Entwicklung eines neuen Hochdurchsatzverfahrens für die RNAi- und die zellbasierte Analyse mittels Bildverarbeitung sind: die Zellanalysesysteme, ein Mikroskop, welches für die Hochdurchsatzanalyse geeignet ist und ein automatisches Mustererkennungs- und Bildverarbeitungssystem. Führende Experten auf jedem dieser Gebiete haben sich nun zusammengefunden, um gemeinsam diesen neuen Technologiestandard weiterzuentwickeln.

Das Dresdner MPI-CBG wird dabei die Zellanalysesysteme und die Laborausstattung sowie notwendige Expertise in der Biologie und Pathologie in die Kooperation einbringen. Bereits jetzt ist das Institut weltweit führend in der Anwendung neuester Technologien für genomweite Analysen, um daraus grundlegende Erkenntnisse in der Zellbiologie und Medizin abzuleiten. MPI-CBG hat als erstes Forschungsinstitut die genomweite RNAi- Analyse des Fadenwurms C. elegans veröffentlicht und diese Technologie nun auch auf die Analyse von humanen Zellen ausgedehnt. Es verfügt über ein weitreichendes Portfolio von Testsystemen, mit denen die grundlegenden Mechanismen der Zelle und Krankheiten simuliert werden können.

Bei der Durchführung der Testreihen fallen riesige Datenmengen an, die meist mit Hilfe der Fluoreszenzmikroskopie gesammelt werden. Die Analyse der zahlreichen Parameter jeder einzelnen Testreihe sowie die Auswertung der Daten bedürfen eines parallelen Bildverarbeitungsystems. Das MPI-CBG wird dazu die Vorteile des Opera Systems der Hamburger Evotec Technologies nutzen, der führenden Technologieplattform für die Fluoreszenzanalyse von zellbasierten Testsystemen anhand von konfokalen optischen Systemen. Ein weiterer Schlüssel zum Erfolg ist die objektorientierte Bildanalyse von Definiens Cellenger® auf Basis der Cognition Network Technology® der Münchner Definiens AG. Cellenger ermöglicht nun auch die automatische High Content-Analyse von biomedizinischen Bilddaten.

Die Partner werden in Zukunft zusammenarbeiten, um die gemeinsamen Projekte in industriell nutzbare Lösungen und Anwendungen umzusetzen. Mit diesen Produkten können die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten in Life-Sciences-Unternehmen erheblich beschleunigt werden.

"Wir fördern im Rahmen der sächsischen Biotech-Offensive biosaxony, vor allem die anwendungsorientierte Forschung. Vor allem die Kooperation der Forschungsinstitute mit der Industrie ist entscheidend, um eine wettbewerbsfähige Biotechnologie in Sachsen zu etablieren. Deshalb ist die Staatsregierung stolz, dass es dem Dresdner Max-Planck-Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik gelungen ist, mit Evotec Technologies und Definiens starke Unternehmenspartner für ein gemeinsames Projekt zu gewinnen," so Sachsens Wirtschaftsminister, Dr. Martin Gillo. "Dieses Beispiel zeigt, dass die Forschung in biosaxony erstklassig ist und dass die Biotech-Förderung hier richtig aufgestellt ist."

"Bisher konnten wir unsere Analysen mangels geeigneter Software und Bildverarbeitungsverfahren nicht im Hochdurchsatzverfahren durchführen. Die Cellenger Software von Definiens eröffnet uns nun eine völlig neue Dimension für unsere wissenschaftliche Arbeit. Durch die Kombination der Software mit der Technologieplattform von Evotec Technologies sind wir nun in der Lage, unsere Experimente zur Simulation von biologischen Vorgängen und Krankheiten noch besser zu analysieren. Wir sind davon überzeugt, dass wir durch die Kooperation mit Definiens und Evotec Technologies unsere Forschung nun einen großen Schritt weiterbringen können." So Professor Marino Zerial, Direktor des MPI-CBG.

"Wir sind stolz darauf, dass wir mit dem MPI für molekulare Zellbiologie und Genetik zusammenarbeiten können, um die RNAi- und die zellbasierte Analyse von Zellen mit unserer Software - Cellenger - zu unterstützen," kommentiert Uli Berresheim, CEO von Definiens. "Durch Partnerschaften mit Unternehmen wie dem MPI und Evotec Technologies bauen wir Definiens' führende Rolle in der zellbasierten High Content-Analyse weiter aus. Zusammen können alle drei Unternehmen durch ihre langjährige Expertise und nachweisbaren Erfolge mit ihren Technologien Life Sciences-Unternehmen entscheidend bei der Medikamentenentwicklung unterstützen."

"Mit MPI-CBG und Definiens hat Evotec Technologies ideale Partner gefunden, um den Herausforderungen auf dem Gebiet des Genom-weiten Screenings zu begegnen. Hierbei handelt es sich um eines der anspruchsvollsten Projekte der modernen Hochdurchsatz-Biologie. Dieses RNAi-Hochdurchsatz-Screening ist eine ausgezeichnete Anwendung, um die einzigartige Stärke unseres Zellanalysegerätes Opera für die Analyse von zellulären Vorgängen im Hochdurchsatz und in hoher Datenqualität einer potentiell großen Anzahl von Kunden zu demonstrieren. Zudem zeigt es den Erfolg der Installation von Celenger in Evotec's Analyse-Plattform Libretto", fügte Dr. Rolf Günther, CSO von Evotec Technologies, hinzu.

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