Neuer Rückschlag für die Alzheimer-Forschung
Merck & Co bricht Studie mit Alzheimer-Mittel ab
(dpa-AFX) Die Alzheimer-Forschung erlebt einen weiteren Flop: Der US-Konzern Merck & Co bricht eine weit fortgeschrittene Studie an seinem Alzheimer-Medikament Verubecestat mangels Erfolgsaussichten ab. Ein Expertengremium habe dies empfohlen, teilte der Konzern am Mittwoch in Kenilworth im US-Bundesstaat New Jersey mit. "Wir sind von diesem Ergebnis enttäuscht, vor allem wegen des Mangels an Behandlungsalternativen", sagte Roger Perlmutter, Chef der Merck-Konzernforschung.
Merck & Co steht mit seinem Misserfolg nicht allein da. Bis heute gibt es keine wirksame Arznei gegen die Alzheimer-Krankeit, die mit einem zunehmenden Verlust der Erinnerung und der Einschränkung wichtiger Fähigkeiten wie etwa Sprache und Motorik einhergeht. Zahlreiche Pharmakonzerne mussten in den vergangenen Jahren immer wieder enttäuschende Ergebnisse ihrer Forschung vermelden. Forschungsansätze wurden deshalb verworfen und bis heute sind die Prozesse, die hinter der Zerstörung der Nervenzellen im Gehirn stecken, nicht hinlänglich geklärt.
Weltweit sind derzeit schätzungsweise rund 50 Millionen Menschen an Demenz erkrankt, ein Großteil hiervon an Alzheimer. Die neuere Forschung konzentriert sich auf den Beginn der Krankheit, um den Verfallsprozess verlangsamen zu können.
In der nun abgebrochenen Studie hatten die Amerikaner ihr Mittel deshalb an Patienten getestet, die nur erste Ansätze der Alzheimer-Symptome erkennen ließen. Eine andere Studie mit Patienten im fortgeschrittenem Stadium der Nervenkrankheit war bereits im vergangenen Februar eingestellt worden. Ob die Forschung an dem Mittel nun komplett beendet werden soll, ist noch offen. Merck & Co habe über seine nächsten Schritte noch nicht entschieden, sagte eine Sprecherin der Nachrichtenagentur Bloomberg. Sie verwies darauf, dass der Konzern zahlreiche weitere Alzheimer-Medikamentenkandidaten derzeit teste. Diese Forschung befindet sich aber noch in einem frühen Stadium.
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