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Kupfer(II)-hydroxid



Strukturformel
Keine Strukturformel vorhanden
Allgemeines
Name Kupfer(II)-hydroxid
Andere Namen
  • Kupferhydroxid
  • Kupferdihydroxid
  • Blaukupfer
  • Kupferoxidhydrat
Summenformel Cu(OH)2
CAS-Nummer 20427-59-2
Kurzbeschreibung hygroskopisches geruchloses hellblaues Pulver[1]
Eigenschaften
Molare Masse 97,56 g·mol–1
Aggregatzustand fest
Dichte 3,368 g·cm–3[1]
Schmelzpunkt 160 °C [2] Zersetzung ab 80 °C zu Wasser und Kupferoxid)[1]
Löslichkeit

unlöslich in Wasser

Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung
R- und S-Sätze R: 22[1]
S: 20/21-22-28-46[1]
MAK

0,1 mg·m–3[1]

LD50

Ratte(oral) 1000 mg/kg[2]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Kupfer(II)-hydroxid ist ein Hydroxid-Salz des Kupfers. Es ist ein blauer Feststoff, der allein oder in Mischung das Farbpigment Bremer Blau (auch Kalkblau genannt) bildet.[3]

Inhaltsverzeichnis

Vorkommen

Natürlich kommt Kupfer(II)-hydroxid als Bestandteil der grünen Patina von Kupfer vor, welches eine Mischung von Kupferhydroxid und Kupfer(II)-carbonat ist.

\mathrm{2Cu + H_2O + CO_2 + O_2 \longrightarrow Cu(OH)_2 + CuCO_3}

Gewinnung und Darstellung

Kupferhydroxid durch Reaktion von Kupfersalzen mit Alkalilaugen hergestellt werden.[4] Typischerweise wird dazu Kupfersulfat-Pentahydrat in Wasser aufgelöst und unter Kühlung durch Zugabe von Natriumhydroxid zu Kupferhydroxid und Natriumsulfat umgesetzt.

\mathrm{CuSO_4 + 2NaOH \longrightarrow Cu(OH)_2 + Na_2SO_4}

Alternativ kann Kupferhydroxid auch durch die elektrochemische Umsetzung von Kupfer in Wasser hergestellt werden.

Eigenschaften

Kupfer(II)-hydroxid ist unlöslich in kaltem Wasser. In konzentrierten Alkalilaugen ist die Verbindung löslich. Dabei bilden sich Hydroxokomplexe wie das tiefblaue [Cu(OH)4]2-. Die Reaktion mit Mineralsäuren führt zu den entsprechenden Kupfer(II)-salzen.

\mathrm{Cu(OH)_2 + 2HCl \longrightarrow CuCl_2 + 2H_2O}
\mathrm{Cu(OH)_2 + 2HNO_3 \longrightarrow Cu(NO_3)_2 + 2H_2O}
\mathrm{Cu(OH)_2 + H_2SO_4 \longrightarrow CuSO_4 + 2H_2O}

Beim Erwärmen zerfällt (frisch gefälltes) Kupfer(II)-hydroxid zu Kupfer(II)-oxid und Wasser.

\mathrm{Cu(OH)_2 \longrightarrow CuO + H_2O}


Verwendung

Kupfer(II)-hydroxid wird verwendet als

  • Pflanzenschutzmittel (Fungizid im Obst-, Wein-, Hopfen-, Gemüse-, und Bananenanbau)
  • zur Herstellung von Pigmenten (z.B. von Peligotblau, welches lichtecht bei künstlichem Licht ist)
  • zur Herstellung der unter der Bezeichnung Schweizers Reagens bekannten ammoniakalischen Lösung, die als Reagens und zum Auflösen von Kunstseide dient.
  • zur Herstellung von Kupferseide[5]
  • zur Herstellung von Beizmitteln, Schiffsbodenfarben, Katalysatoren[1]


Siehe auch

  • Fehling-Probe (ohne die Zugabe von Kaliumnatriumtartrat würde Kupferhydroxid ausfallen)
  • Kupfer(I)-hydroxid, CuOH

Literatur

  • Georg Bauer: Handbuch der präparativen anorganischen Chemie. ISBN 3432260814
  • Pradyot Patnaik: Handbook of Inorganic Chemicals. McGraw-Hill, New York 2002 ISBN 0-07-049439-8 (Englisch)

Quellen

  1. a b c d e f g Eintrag zu CAS-Nr. 20427-59-2 in der GESTIS-Stoffdatenbank des BGIA, abgerufen am 09. Dez 2007 (JavaScript erforderlich)
  2. a b http://www.sciencelab.com/msds.php?msdsId=9923594
  3. http://www.uni-bayreuth.de/departments/ddchemie/umat/komplexfarbe1/komplexfarbe.htm
  4. Holleman, Wiberg, Lehrbuch der Anorganischen Chemie, 101. Auflage, Walther de Gruyter Verlag, 1995, S. 1335.
  5. http://diefoergs.de/Kap3/3.2.html
 
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