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Gewebe (Biologie)



Ein Gewebe ist eine Ansammlung gleichartig oder unterschiedlich differenzierter Zellen einschließlich ihrer extrazellulären Matrix (Interzellularsubstanz). Die Zellen eines Gewebes besitzen ähnliche oder gleiche Funktionen und erfüllen so in der Regel gemeinsam die Aufgaben des Gewebes.

Mit dem Aufbau von Geweben befasst sich die Histologie, bei krankhaften Veränderungen die Pathohistologie.

Grundsätzlich lassen sich alle Anteile eines vielzelligen Organismus, das heißt alle Organe, Strukturen und sonstigen Inhalte von Tieren und Pflanzen, einem Gewebe zuordnen, beziehungsweise sind von einem Gewebetyp produziert worden.

Als Begründer der Histologie gilt Marie François Xavier Bichat, der eine Vielzahl von Gewebetypen im menschlichen Körper entdeckte. Die klassische Methode der Histologie ist das Untersuchen von fixierten und gefärbten Gewebeschnitten unter dem Lichtmikroskop. Elektronenmikroskopie, Fluoreszenzmikroskopie, Gefrierbruchtechniken und molekularbiologische Fortschritte haben die Kenntnisse über Aufbau und Funktion der Gewebe entscheidend beeinflusst und vorangetrieben.

Tierische Gewebearten

Bei allen Wirbeltieren, insbesondere beim Menschen und fast allen Wirbellosen, mit Ausnahme der Gewebelosen wie zum Beispiel den Schwämmen, lassen sich vier Grundgewebearten unterscheiden:

  • Epithel - Zellschichten, die alle inneren und äußeren Oberflächen bedecken. Grobe Gliederung: Oberflächenepithelien, Drüsenepithelien
  • Binde- und Stützgewebe - Gewebe, das für strukturellen Zusammenhalt sorgt und Zwischenräume füllt (hierzu gehört auch Knochen, Knorpel und Fettgewebe) und im weitesten Sinne weitere spezialisierte Gewebe (Blut, freie Zellen) hervorbringt.
  • Muskelgewebe - Zellen, die durch kontraktile Filamente für aktive Bewegung spezialisiert sind.
  • Nervengewebe - Zellen, aus denen Gehirn, Rückenmark und periphere Nerven aufgebaut sind.

Einige Autoren rechnen auch Gewebsflüssigkeit, bzw. flüssige Gewebe wie das Blut und die Lymphe unter die Grundgewebearten, andere betrachten sie als besondere Gewebsform. Organe bestehen häufig aus dem eigentlichen Funktionsgewebe (Parenchym) und dem Zwischengewebe (Interstitium).

Pflanzliche Gewebearten

  • Bildungsgewebe (Meristeme) aus teilungsfähigen Embryonalzellen
  • Dauergewebe sind Gewebe bei Pflanzen, die nicht mehr teilungsfähig sind.

Man teilt das Dauergewebe ein in:

  • Grundgewebe: Es speichert Wasser, Stärke, Fette und Eiweiße. Ein Beispiel dafür ist die Rinde eines Baumes.
  • Abschlussgewebe: Das Abschlussgewebe dient dem Schutz der Pflanze. Es ist die Außenhaut der Pflanze und dazu gehören Epidermis, Endodermis und Kork.
  • Das Festigungsgewebe sorgt für den Halt der Pflanze. Es gibt lebendes und totes Festigungsgewebe. Das lebende Festigungsgewebe nennt man Kollenchym und das tote Sklerenchym
  • Leitgewebe sind für den Transport in der Pflanze zuständig. Das Phloem transportiert die Photosyntheseprodukte und das Xylem ist verantwortlich für Wasser- und Nährsalztransport.
  • Absorptionsgewebe
  • Sekretionsgewebe
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Gewebe_(Biologie) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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