Studierende der TU Braunschweig sind neuem Anti-Tumor-Wirkstoff auf der Spur

16.12.2008 - Deutschland

Dass Studierende bereits im Studium an Forschungsprojekten beteiligt sind, ist an der Technischen Universität Braunschweig Programm. Ungewöhnlich ist, dass eines der weltweit renommiertesten Krebsforschungszentren, das US-amerikanische National Cancer Institute (NCI), eine Substanz in die präklinische Phase der Wirkstoffforschung aufgenommen hat, die von Studierenden der Pharmazie in Braunschweig entwickelt wurde.

Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig

Die Apothekerinnen Anja Becker (links) und Wiebke Brandt (rechts) sowie Prof. Dr. Conrad Kunick vom Institut für Pharmazeutische Chemie betreuten die Studierenden bei der Entwicklung des Anti-Tumor-Wirkstoffes.

Im Sommersemester 2007 haben neun angehende Pharmazeuten des siebten Semesters gemeinsam eine neue chemische Verbindung im Rahmen eines Wahlpflichtpraktikums entworfen und synthetisiert. Professor Dr. Conrad Kunick vom Institut für Pharmazeutische Chemie der TU Braunschweig stellte diesen neuen Stoff dem National Cancer Institute im Rahmen eines Kooperationsprojektes zur Verfügung. Die ersten Untersuchungen verliefen erfolgreich, denn Reagenzglastests ergaben eine deutliche Wachstumshemmung bei bestimmten Krebszelllinien. Deshalb geht die Substanz jetzt in die nächste Phase, die präklinische Prüfung. Hier muss sich zeigen, ob die Substanz auch im Tierversuch das Tumorwachstum unterdrückt.

"Dies ist ein großer Erfolg", sagt Professor Kunick. Trotzdem warnt er vor überzogenen Erwartungen. "Auf dem langen Weg von einem Wirkstoff zu einem Arzneimittel hat die Substanz bisher nur den ersten Millimeter zurückgelegt." Viele Änderungen/Anpassungen und weitere Untersuchungen seien auf diesem Weg noch notwendig. Solche Entwicklungsprozesse dauern mehrere Jahre und enden nur relativ selten tatsächlich mit der Zulassung eines Arzneimittels. "Wir haben eine zwar nur kleine, aber trotzdem reale Chance, dass mit unserem Stoff einmal Patienten geholfen werden kann", erläutert Professor Kunick.

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