Berlin
, 17.01.2002 -
Greenpeace veroeffentlicht zum '22. Internationalen Forum
Agrarpolitik' im Rahmen der Gruenen Woche eine aktuelle Liste unter dem Titel '
Gentechnik im Futter - ueber den Supermarkt auf den Teller'. Mit Hilfe dieser Liste kann der Verbraucher erkennen, welche tierischen Produkte mit genmanipuliertem Futter hergestellt wurden und welche nicht. Bundeslandwirtschaftsministerin Renate Kuenast, der Praesident des Deutschen Bauernverbandes Gerd Sonnleitner sowie weitere Vertreter aus Politik,
Landwirtschaft und Industrie diskutieren auf dem Agrar- Forum im Internationalen Congress Centrum in Berlin ueber Gen-Futter. 10 Greenpeace-Aktivisten verteilen an die Teilnehmer und Zuhoerer die neue Produktliste und 'Futter fuers Forum' - gentechnik-freie
Sojabohnen, um zu zeigen, dass es auch ohne
Gentechnik in der Lebensmittelproduktion geht.
'Die Verbraucher wissen immer noch nicht, was Huehner, Schweine und Kuehe zu fressen bekommen. Ueber
Eier, Fleisch und Milchprodukte bekommen wir indirekt die Gentechnik wieder aufgetischt', sagt Stephanie Toewe, Gentechnik-Expertin bei
Greenpeace. 'Nicht einmal
Landwirte koennen erkennen, ob das zugekaufte
Tierfutter gentechnisch veraenderte Bestandteile enthaelt oder nicht.' Eine umfassende
Kennzeichnungsverordnung fuer Tierfutter in der Europaeischen Union gibt es bis heute nicht.
Nach einer neuesten Umfrage der Europaeischen Kommission lehnen 70,9 Prozent der Europaeer
Nahrungsmittel, die mit Hilfe der Gentechnik produziert wurden, ab. 94,6 Prozent wollen selber entscheiden koennen, ob sie solche Nahrungsmittel kaufen oder nicht. 'Tiermehl,
Antibiotika oder Gen-Soja gehoeren nicht ins Tierfutter', so Toewe. 'Es kann nicht angehen, dass die Industrie sich immer wieder rausredet und behauptet, konventionelles Futter ohne Gentechnik sei nicht moeglich. Hier werden bewusst unkalkulierbare Risiken fuer Mensch und Umwelt in Kauf genommen.'
Die Greenpeace-Produktliste zeigt, dass es ohne Gen-
Pflanzen geht. Etwa 90 Prozent der deutschen Gefluegelproduzenten kuemmern sich bereits um eine gentechnik-freie Fuetterung ihrer Tiere. Auch in anderen europaeischen Laendern wie
Grossbritannien und
Belgien garantieren immer mehr grosse Lebensmittelhersteller, dass sie auf Gen-Futter verzichten. 'Wer ueber Qualitaet und
Sicherheit diskutiert und fuer ein neues Guetesiegel Kriterien aufstellt, muss auch auf Gentechnik in der
Produktion verzichten. Greenpeace fordert von den Lebensmittelherstellern Verantwortung zu uebernehmen und tierische Produkte ohne Gen-Futter zu produzieren.'