Bulmahn: Bei Forschung und Entwicklung geht es aufwärts

17.01.2002
Berlin (dpa) - Deutschland hat bei den Aufwendungen für Forschung und Entwicklung (FuE) nach Jahren des Rückgangs und der Stagnation wieder Anschluss an die internationale Entwicklung gefunden. Dies geht aus dem von Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) am Mittwoch dem Kabinett vorgelegten «Faktenbericht Forschung» hervor. Mit Ausgaben von mehr als 50 Milliarden Euro für diesen wichtigen Zukunftsbereich liegt der Anteil in Deutschland am Bruttoinlandsprodukt damit im Jahr 2000 bei 2,46 Prozent. Der «Spitzenreiter» unter den großen Industrienationen ist nach wie vor Japan mit 3,04 Prozent Anteil. Die USA liegen mit 2,64 konstant auf hohem Niveau. Der Bericht hebt hervor, dass allerdings kleinere Länder wie Finnland und Schweden im Jahr 2000 mit 3,36 beziehungsweise 3,8 Prozent ihrer Bruttoinlandsausgaben anteilsmäßig noch mehr Geld in Forschung und Entwicklung investiert haben. Allein zwischen 1998 und 2000 haben Staat und Wirtschaft in Deutschland ihre Zukunftsinvestitionen in die Forschung insgesamt um 12 Prozent erhöht. Bulmahn verwies dazu auf deutlichen Ausgabensteigerungen in den Etats der Bundesregierung. Rechne man das vergangene Jahr und den Haushaltsansatz für 2002 (9 Milliarden Euro) hinzu, so stiegen die Ausgaben des Bundes insgesamt um fast 19 Prozent gegenüber vor der Bundestagswahl von 1998. Parallel dazu hat aber auch die deutsche Wirtschaft bei den Aufwendungen für Forschung und Entwicklung kräftig zugelegt (plus 17,6 Prozent) und damit offensichtlich ihre frühere Stagnationsphase überwunden. Bulmahn machte dies am Beispiel des Automobilbaues deutlich. Fast jede zweite europäische Patentanmeldung aus diesem Bereich stamme aus Deutschland. Der deutsche Weltmarktanteil betrage dabei 20 Prozent. Die erheblichen Investitionen des deutschen Automobilbaues seien maßgeblich die Ursache dafür, dass dieser Bereich als einer der wenigen Industriesektoren auch einen Beschäftigungszuwachs erreichen konnte, sagte die Ministerin. Von den Steigerungen in Bulmahns Forschungsetat profitierten vor allem Bereiche wie die Biotechnologie, die Informationstechnik einschließlich der Fertigungstechnik und die Gesundheitsforschung.

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