Merck KGaA setzt Fokussierung fort - 'kein Ausverkauf' nach Biomet und VWR

26.03.2004

Der Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck KGaA will sich trotz der weiteren Fokussierung auf das Kerngeschäft nicht übereilt von Randbereichen trennen. "Die Veräußerung von Biomet Merck und VWR ist keinesfalls der Beginn eines Ausverkaufs", sagte Konzernchef Bernhard Scheuble am Freitag in Frankfurt auf der Hauptversammlung. Trotzdem werde Merck auch künftig alle Geschäfte auf den Prüfstand stellen.

Sofern eine Prüfung ergeben sollte, dass eine Trennung für Merck insgesamt die beste Lösung darstelle, werde das Unternehmen diese konsequent angehen, kündigte Scheuble an: "Wir brauchen noch mehr freie Ressourcen um unsere Kernkompetenzen weiter zu stärken."

Eine andere Option sei die mit Hilfe der verbesserten Bilanz erarbeitete Chance, kurzfristig und günstig Fremdkapital aufzunehmen. Darauf habe sich Merck vorbereitet, sagte Scheuble. Erstmals in der Unternehmensgeschichte hat sich das Unternehmen 2003 von zwei internationalen Ratingagenturen bewerten lassen. Beide hätten Merck ein "Investment-Grade-Rating" zuerkannt. Die Ratingagentur Moody's hatte Merck in einer Erstbewertung mit "Baa2" eingestuft. Der Ausblick sei stabil. S&P bewertete Merck langfristiges Emittenten-Rating mit 'BBB'.

Nach Scheubles Angaben existieren zwar derzeit keine unmittelbaren Pläne zur Aufnahme von Fremdkapital: "Aber allein die Möglichkeit einer Refinanzierung über die Emission einer Anleihe am Kapitalmarkt verschafft uns Handlungsspielraum und größere strategische Flexibilität", sagte er.

Merck hatte im September 2003 eine Anleihe nach den Ratings durch die beiden Rating-Agenturen Moody- und S&P angekündigt, aber keine konkreten Zahlen genannt. Damit sollten kurzfristige Verbindlichkeiten abgelöst werden. Der Finanzchef Michael Becker nannte keine genaue Höhe, erklärte im Oktober 2003 jedoch, dass syndizierte Kredite bisher im dreistelligen Millionenbereich gelegen hätten.

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