Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger Krankheiten für 2002 erschienen

16.05.2003

Im Jahr 2002 haben Gesundheitsämter in Deutschland 7.700 Krankheitsausbrüche identifiziert und übermittelt und damit deutlich mehr als 2001 (4.220 Ausbrüche). Die meisten Masernfälle pro 100.000 Einwohner (Inzidenz) sind im vergangen Jahr aus Bayern übermittelt worden. Die durchschnittliche Übermittlungszeit vom Gesundheitsamt bis zum Robert Koch-Institut unterschreitet mit sechs bis sieben Tagen die vorgegebenen Fristen im Infektionsschutzgesetz um mehr als eine Woche. Das sind einige Fakten aus dem neuen "Infektionsepidemiologischen Jahrbuch meldepflichtiger Krankheiten für 2002", das jetzt zum zweiten Mal erschienen ist. "Die rasche Veröffentlichung der Meldedaten und der Ergebnisse der Auswertungen sind eine wesentliche Voraussetzung für die Entwicklung und Beurteilung gesundheitspolitischer Präventionskonzepte und für effektive Bekämpfungsmaßnahmen zum Schutz der Bevölkerung", sagt Reinhard Kurth, Präsident des Robert Koch-Instituts.

Das Jahrbuch ermöglicht einen Überblick über Vorkommen und Verbreitung von 54 Krankheiten in Deutschland. Erstmalig enthalten ist eine Übersichtstabelle mit den Gesamtzahlen der übermittelten Fälle. Außerdem wurde jedem krankheitsspezifischen Kapitel eine kurze Beschreibung der Krankheit vorangestellt, um die Verständlichkeit für nichtmedizinische Leser zu verbessern. Besondere Aufmerksamkeit dürfte wie bereits im vergangenen Jahr das auf CD-ROM im Einband des Jahrbuchs mitgelieferte Softwareprogramm "SurvStat@RKI"© erhalten, das das Robert Koch-Institut eigens für das Jahrbuch entwickelt hat. Damit können Interessierte individuelle Abfragen von der darauf befindlichen Datenbank gestalten, die alle an das RKI übermittelten Fälle aus den Jahren 2001 und 2002 enthält und auf der CD-ROM enthalten ist.

Aufgabe des Infektionsepidemiologischen Jahrbuchs ist es nicht nur, die Zahlen zu veröffentlichen, sondern auch frühzeitig eine übersichtliche Bewertung der Daten anzubieten. Die differenzierte Darstellung ist Ausdruck der gestiegenen Datenqualität und des Datenumfangs. "Dies bedeutet aber auch höhere Ansprüche und größere Verantwortung im Umgang mit diesen Daten, insbesondere bei individuellen Datenabfragen mit SurvStat@RKI©", sagt Dr. Gérard Krause, im Robert Koch-Institut Leiter des Fachgebiets Surveillance und verantwortlicher Redakteur des Jahrbuchs.

Die Qualität der Überwachung (Surveillance) meldepflichtiger Krankheiten und somit auch des Jahrbuchs sind unmittelbares Ergebnis einer intensiven Zusammenarbeit mit und zwischen den Gesundheitsämtern und entsprechenden Landeseinrichtungen, den Laboratorien sowie den Krankenhäusern und Arztpraxen, die sich am System beteiligen und damit eine verantwortungsvolle Aufgabe für den Infektionsschutz in Deutschland übernehmen.

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