Novartis hält Umsatz fast stabil

25.01.2017 - Schweiz

(dpa-AFX) Der schweizerische Pharmakonzern Novartis hat dank neuer Medikamente den Umsatzschwund beim Krebsmedikament Gleevec/Glivec nach dessen Patentverlust gut auffangen können. Im Jahr 2016 ging der Umsatz nur leicht zurück, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte. Im laufenden Jahr will Novartis das Niveau halten. Beim operativen Gewinn im Kerngeschäft schließt der Konzern einen kleinen Rückgang allerdings nicht aus.

Die Aktien legten zum Handelsstart um 0,4 Prozent zu. Analysten bewerten den Ausblick auf 2017 als überraschend vorsichtig. Das Aktienrückkaufprogramm sowie die Möglichkeit eines Verkaufs der Augensparte Alcon kämen dagegen gut an.

Die Erlöse sanken im abgelaufenen Jahr um zwei Prozent auf 48,52 Milliarden US-Dollar. Ohne Berücksichtigung von Wechselkursveränderungen blieben sie stabil. Insbesondere der Patentablauf des Blockbusters Gleevec/Glivec führte zu Umsatzeinbussen durch Generika von insgesamt 6 Prozentpunkten.

Operativ ging es im Kerngeschäft um sechs Prozent runter, der Gewinn unter dem Strich im Kerngeschäft gab ebenfalls um 6 Prozent auf 11,31 Milliarden Dollar nach. Hier machten sich unter anderem Investitionen in die Einführung der beiden wichtigen neuen Hoffnungsträger Entresto und Cosentyx bemerkbar.

Während Cosentyx, das zur Behandlung häufig vorkommender Gelenkentzündungen sowie gegen Schuppenflechte zugelassen ist, mit einem Jahresumsatz von 1,1 Milliarden Dollar Blockbusterstatus erreicht hat, ist das Herzmittel Entresto mit Erlösen von 170 Millionen Dollar im Gesamtjahr davon noch weit entfernt. Der Umsatz blieb damit auch hinter der vom Management zuletzt genannten Zielgröße von rund 200 Millionen Dollar zurück.

Hier sagte Unternehmenschef Joseph Jimenez er habe beim Herzmittel Entresto keine Zweifel am Blockbuster-Status. Man sei auf dem richtigen Wege und glaube nach wie vor an das Potenzial des Mittels. Ähnlich zuversichtlich und überzeugt klingt Jimenez mit Blick auf Cosentyx. Das Mittel sei eine der erfolgreichsten Markteinführungen der Branche im vergangenen Jahr gewesen.

Die Aktionäre will Novartis mit einem Dividendenplus von zwei Prozent auf 2,75 Franken und einem neuen, durch Fremdmittel finanzierten Aktienrückkaufprogramm über fünf Milliarden Dollar im laufenden Jahr bei Laune halten. Analysten hatten bei der Ausschüttung etwas mehr erwartet. Auch bei den Kennzahlen waren die Experten zum Teil von etwas mehr ausgegangen.

Im laufenden Jahr will Novartis die Einbußen durch Generikakonkurrenz wettmachen. Der Umsatzrückgang durch Nachahmermittel von Wettbewerbern dürfte sich 2017 voraussichtlich auf etwa 2,5 Milliarden Dollar belaufen, hieß es. Das operative Kernergebnis werde voraussichtlich weitgehend auf Vorjahresniveau liegen oder um einen niedrigen einstelligen Prozentsatz zurückgehen. Bei den gegebenen Prognosen sind Wechselkursveränderungen ausgeklammert.

Die Erlöse in der Pharma-Sparte (Innovative Medicines) sollen weitgehend auf Vorjahresniveau bleiben. Die Generika-Sparte Sandoz soll einen Zuwachs im niedrigen einstelligen Prozentbereich verzeichnen. Die Augensparte Alcon soll weitgehend auf Vorjahresniveau bleiben oder Wachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich erzielen. Mit der Entwicklung von Alcon ist das Novartis-Management seit einiger Zeit nicht zufrieden. Für die Sparte werden "alle Optionen" geprüft, hieß es. Diese Prüfung berücksichtige sämtliche Möglichkeiten: Von der Weiterführung des Geschäfts bis zur Abspaltung über eine Kapitalmarkttransaktion.

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