Was verdienen medizinisch-technische Assistenten?

26.08.2015 - Deutschland

Das Bruttomonatseinkommen von medizinisch-technischen Assistentinnen und Assistenten beträgt ohne Sonderzahlungen auf Basis einer 38-Stunden-Woche durchschnittlich 2.842 Euro. Die Hälfte der medizinisch-technischen Assistenten/Innen verdient weniger als 2.592 Euro. Beschäftigte in tarifgebundenen Betrieben stellen sich bei Monatseinkommen und Sonderzahlungen deutlich besser. Im Schnitt erhalten medizinisch-technische Assistent/innen ohne Tarifvertrag 2.566 Euro im Monat. Gilt im Betrieb ein Tarifvertrag, gibt es mit rund 3.102 Euro im Durchschnitt 537 Euro mehr. Zu diesen Ergebnissen der Online-Umfrage von lohnspiegel.de haben rund 530 Angehörige dieser Berufsgruppe beigetragen.

Die Bezeichnung „medizinisch-technische/r Assistent/in“ fungiert als Oberbegriff für spezifische Berufe im Bereich der Medizin/Tiermedizin. Er umfasst vier Fachrichtungen:

  • Medizinisch-technische/r Radiologieassistent/in
  • Veterinärmedizinisch-technische/r Assistent/in
  • Medizinisch-technische/r Assistent/in - Funktionsdiagnostik
  • Medizinisch-technische/r Laboratoriumsassistent /in

Unabhängig von der jeweiligen Fachrichtung handelt es sich beim Beruf „medizinisch technische/r Assistent/in“ um eine landesrechtlich geregelte schulische Aus- oder Weiterbildung, die an Berufsfachschulen erteilt wird. Sie dauert in der Regel drei Jahre.

55 Prozent der medizinisch-technischen Assistenten/Innen arbeiten in einem Betrieb, in dem ein Tarifvertrag gilt. Im Osten sind es 45 Prozent, im Westen knapp 58 Prozent. „Unsere Daten zeigen einmal mehr, dass Beschäftigte in Betrieben mit Tarifbindung mehr verdienen und häufiger Weihnachts- und Urlaubsgeld erhalten, als dort, wo keine Tarifverträge gelten“, sagt Dr. Heiner Dribbusch vom WSI-Tarifarchiv in der Hans-Böckler-Stiftung. Während rund 72 Prozent der Befragten in Betrieben mit Tarifbindung Weihnachtsgeld bekommen, liegt dieser Anteil in Betrieben ohne Tarifbindung nur bei 67 Prozent.

Im Einzelnen kommt die Studie unter anderem zu folgenden Ergebnissen:

Einkommen: Im Durchschnitt verdienen medizinisch-technische Assistent/innen (ohne Weihnachts- und Urlaubsgeld oder anderen Sonderzahlungen) monatlich 2.842 Euro (Basis: 38 Wochenstunden). Eine genauere Differenzierung zeigt: Der Medianwert beträgt 2.592 Euro. Das heißt die Hälfte der medizinisch-technischen Assistent/innen erhalten mehr und die anderen 50 Prozent weniger als diesen Betrag.

Berufserfahrung: In aller Regel steigt das Einkommen mit der Dauer der Berufserfahrung. Dies gilt auch für die medizinisch-technischen Assistenten/Innen im Datensatz. Bei einer Berufserfahrung von bis zu einem Jahr beträgt das durchschnittliche Monatseinkommen 2.025 €, bei mehr als 20 Jahren steigt es auf 3.386 € (siehe auch die Grafik).

Betriebsgröße: 40 Prozent der medizinisch-technischen Assistent/innen im Datensatz arbeiten in kleinen Betrieben mit weniger als 100 Beschäftigten. In diesen Betrieben erhalten sie im Schnitt 2.632 Euro. Am wenigsten verdienen Befragte in Betrieben mit bis zu 20 Mitarbeiter/innen. Hier liegt der Durchschnittsverdienst bei 2.392 Euro. In Betrieben mit mehr als 500 Beschäftigten werden im Schnitt 2.885 Euro verdient.

Tarifbindung: Medizinisch-technische Assistent/innen, die in tarifgebundenen Betrieben arbeiten, verdienen mehr als ihre Kolleg/innen in Betrieben ohne Tarifbindung. Im Schnitt erhalten medizinisch-technische Assistenten/Innen ohne Tarifvertrag 2.566 Euro im Monat. Gilt im Betrieb ein Tarifvertrag, gibt es mit rund 3.102 Euro im Durchschnitt 537 Euro mehr.

Überstunden: 41 Prozent der befragten medizinisch-technischen Assistent/innen geben an, im allgemeinen mehr als vertraglich vereinbart zu arbeiten. Nur 2 Prozent der Befragten arbeiten weniger. 60 Prozent der medizinisch-technischen Assistent/nnen erhalten ausschließlich einen Freizeitausgleich. Weitere 25 Prozent erhalten teils Vergütung, teils Freizeitausgleich. Bei zirka 9 Prozent der Befragten werden die Überstunden nicht vergütet.

Zufriedenheit: Im Vergleich mit allen Beschäftigten im LohnSpiegel zeigt sich im Hinblick auf die Zufriedenheit kein gravierender Unterschied. Auf einer Skala von 1 (überhaupt nicht zufrieden) bis 5 (in jeder Hinsicht zufrieden) liegen ihre Durchschnittswerte in den Kategorien Arbeitszufriedenheit, Zufriedenheit mit der Bezahlung, der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie der Menge an Freizeit in etwa gleich auf mit den Werten aller Beschäftigten im LohnSpiegel.

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