GlycoVaxyn an GSK verkauft

17.02.2015 - Schweiz

GSK, bereits Minderheitsaktionärin, erwirbt mit dem Kauf der GlycoVaxyn AG eine Konjugationsplattform für Biologika, die dazu beitragen könnte, eine neue Generation von Impfstoffen gegen bakterielle Infektionen zu entwickeln. GSK bezahlte 190 Millionen Dollar für das restliche Aktienpaket der GlycoVaxyn AG, deren Gesamt wert mit 212 Millionen Dollar beziffert wird.

GlycoVaxyn, ein Spin-off der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH), gab die Unterzeichnung einer Vereinbarung mit ihrer bisherigen Entwicklungspartnerin und Aktionärin GSK über den Verkauf des restlichen Aktienpakets an GSK bekannt.

Die Biologika-Konjugationsplattform von GlycoVaxyn stammt ursprünglich von der ETH Zürich. Sie erlaubt die Entwicklung einer neuen Generation konjugierter Impfstoffe gegen gravierende bakterielle Infektionen. Mit der firmeneigenen Technologie von GlycoVaxyn lassen sich konjugierte Impfstoffe mit Methoden der modernen Biotechnologie in Bakterienzellen produzieren, ohne dass dabei chemische Konjugationen entstehen. Die Plattform ermöglicht die Entwicklung innovativer Impfstoffe, die nicht mit herkömmlicher chemischer Konjugationstechnologie produziert werden können, für eine breitere Palette von Indikationen.

Das Unternehmen, das bereits seit 2012 eine Forschungskooperation mit GSK betreibt, führt derzeit klinische Phase- I-Studien an Impfstoffkandidaten gegen E. coli-Infektionen durch. Zudem kann voraussichtlich im ersten Quartal 2015 in den USA – mit finanzieller Unterstützung des Wellcome Trust – eine Phase-I-Studie über einen Impfstoff gegen Shigellose (schwere infektiöse Diarrhöe) beginnen.

Bakterielle Infektionen, wie sie beispielsweise durch Staphylococcus aureus oder E. coli ausgelöst werden, stellen ein ernstes Gesundheitsproblem dar, da ihre Antibiotika - Resistenz in den vergangenen Jahren zugenommen hat. Als Folge davon werden auch Impfungen, die solche bakteriellen Infektionen verhindern können, immer wichtiger.

„Seit dem Spin-off von der ETH Zürich konnten wir die Biologika - Konjugationstechnologie erfolgreich weiterentwickeln und verfügen mittlerweile über eine starke Pipeline von Impfstoffkandidaten. Wir freuen uns, noch enger als bisher mit einem der führenden Impfstoffunternehmen der Welt an der Entwicklung so dringend benötigter Impfstoffe zu sammenzuarbeiten”, sagte Michael Wacker, Mitbegründer und Chief Scientific Officer von GlycoVaxyn.

Die Managementteams von GSK und GlycoVaxyn wollen die Zusammenarbeit fortsetzen. In den kommenden Monaten werden sie gemeinsam das Kooperationsmodell festlegen. Dabei soll sowohl die Autonomie als auch die Agilität von GlycoVaxyn erhalten bleiben und das Unternehmen durch die Grössenvorteile und Unterstützung von GSK gestärkt werden.

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