Biokraftstoff aus Frittierfett

18.12.2014 - Deutschland

McDonald’s Franchise-Nehmer Andreas Heck unterstützt im Rahmen einer Forschungskooperation die Hochschule Biberach bei der Entwicklung von hochwertigem Biodiesel. Hierfür lieferte Andreas Heck den Bachelor-Studenten des Studiengangs „Industrielle Biotechnologie“ mehrere Liter gebrauchtes Frittierfett aus seinem Restaurant in Biberach. Daraus stellten insgesamt 40 Studenten aus dem dritten Semester in zehn Arbeitsgruppen Biodiesel her, mit dem man Autos betreiben könnte.

Die Idee zur Zusammenarbeit mit McDonald‘s stammt von der Studiendekanin Professorin Dr. Heike Frühwirth, die in ihrem Praktikum das Standardexperiment mit frischem Pflanzenöl durch den aufwendigeren Versuch mit Altspeiseöl ersetzt hat. „Unsere Studierenden können so eigenhändig einen wertvollen Energieträger aus einem Reststoff herstellen“, so die Verfahrenstechnikerin. Für die Studierende eine Erfahrung, die in Erinnerung bleiben wird: „Ich konnte mir erst gar nicht vorstellen, dass wir aus dem Altfett kristallklaren Biodiesel gewinnen können“, sagt beispielsweise Franziska Maier. Das Experiment fand die 21-Jährige toll: „Es hat uns gezeigt, was alles machbar ist!“. Tatsächlich erzielten die Messergebnisse mit dem Biodiesel aus dem McDonald’s Frittierfett Top-Werte, so dass soll die Zusammenarbeit zwischen der Hochschule und McDonald’s nun ausgebaut werden soll.

„In unserem Wertstoffmanagement wird eine gezielte Wiederverwertung von Altstoffen immer wichtiger“, erläutert Franchise-Nehmer Andreas Heck. „Wenn wir in diesem Rahmen die praktische Wissenschaft unterstützen können, freut mich das natürlich umso mehr.“ Andreas Heck betreibt in der Region sechs McDonald’s Restaurants. Insgesamt beschäftigt der Franchise-Nehmer rund 230 Mitarbeiter, davon acht Auszubildende und fünf Studenten einer Dualen Hochschule.

Der Studiengang Industrielle Biotechnologie

Der Bachelor-Studiengang Industrielle Biotechnologie an der Hochschule Biberach ermöglicht in sieben Semestern Regelstudienzeit eine fundierte und gleichzeitig zügige Ausbildung. Ziel des Studiengangs ist es, Ingenieure auszubilden, die Bioprozesse zur Erzeugung von Energieträgern und Wertstoffen entwickeln, verstehen und anwenden können. Die Schwerpunkte des Studiums liegen in den Bereichen Verfahrenstechnik, technische Mikrobiologie und Biokatalyse, eingebettet in wirtschaftswissenschaftliche Grundlagen. Damit eröffnen sich für die Absolventinnen und Absolventen vielfältige Berufsmöglichkeiten in der biotechnologischen Industrie, also in der Herstellung von Wertstoffen, wie z.B. Biokunststoff, Vitamine, Kosmetik und Lebensmittel oder Energieträger wie Biogas, Bioethanol oder biogenem Wasserstoff.

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