Merck im dritten Quartal mit starkem Umsatzwachstum

14.11.2014 - Deutschland

Merck hat im dritten Quartal 2014 ein starkes Umsatzwachstum von 9,3 % auf 2,9 Mrd € (Q3 2013: 2,7 Mrd €) erzielt. Zum organischen Umsatzwachstum von 4,6 % kamen akquisitionsbedingte Umsatzsteigerungen von 5,1 % aus der Übernahme von AZ Electronic Materials (AZ). Ein schwächerer Euro führte indes nur noch zu leicht negativen Wechselkurseffekten in Höhe von -0,5 %. Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg um 3,1 % auf 857 Mio € (Q3 2013: 831 Mio €). Aufgrund der guten ersten neun Monate und des sehr guten organischen Wachstums im dritten Quartal geht Merck für das Gesamtjahr von einem leichten organischen Umsatzwachstum aus. Für das EBITDA vor Sondereinflüssen des Jahres 2014 geht Merck weiterhin von einer Spanne zwischen 3,3 Mrd € und 3,4 Mrd € aus.

„Merck hat seinen Endspurt für das Jahr 2014 begonnen. Alle unsere Geschäfte laufen rund und haben zu einem durchgreifenden organischen Wachstum im dritten Quartal beigetragen“, so Karl-Ludwig Kley, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Merck. „Besonders zufrieden sind wir mit dem kräftigen organischen Wachstum in den für uns immer bedeutenderen Emerging Markets. Aber auch die AZ-Übernahme zahlt sich bereits aus – sowohl beim Umsatz als auch beim EBITDA vor Sondereinflüssen. Mit der Integration liegen wir im Plan.“

Die Gesamterlöse des Merck-Konzerns stiegen im Vergleich zum Vorjahresquartal um 6,7 % bzw. 185 Mio € auf 2,9 Mrd € (Q3 2013: 2,8 Mrd €), wobei stark gesunkene Lizenz- und Provisionserlöse zu kompensieren waren. Diese sowie Konsolidierungseffekte aus der Akquisition von AZ und höhere Abschreibungen im Vergleich zum Vorjahr führten zu einem Rückgang des operativen Ergebnisses (EBIT) im dritten Quartal um -11,0 % auf 429 Mio € (Q3 2013: 482 Mio €). Das Konzernergebnis belief sich im dritten Quartal 2014, vor allem belastet durch höhere Ertragsteuern, auf 249 Mio € (Q3 2013: 340 Mio €).

Die wichtigste Kennzahl zur Steuerung des operativen Geschäfts, das EBITDA vor Sondereinflüssen, stieg hingegen um 3,1 % auf 857 Mio € (Q3 2013: 831 Mio €). Bedingt vor allem durch niedrigere Lizenz- und Provisionserlöse sank die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen auf 29,5 % (Q3 2013: 31,2 %). Unter Berücksichtigung des erfolgten Aktiensplits belief sich das Ergebnis je Aktie vor Sondereinflüssen (Ergebnis je Aktie bereinigt um Auswirkungen der Sondereinflüsse und Abschreibungen auf erworbene immaterielle Vermögenswerte nach Ertragsteuern) im dritten Quartal 2014 unverändert auf 1,15 € (Q3 2013: 1,15 €).

Die Nettofinanzverbindlichkeiten konnten zum 30. September 2014 bereits wieder signifikant auf 1,5 Mrd € (31.12.2013: 307 Mio €) reduziert werden, nachdem sie sich, bedingt durch die Zahlung des Kaufpreises für AZ, zum 30. Juni 2014 zwischenzeitlich auf 2,2 Mrd € erhöht hatten.

Erste neun Monate 2014: Emerging Markets als Wachstumstreiber

In den ersten neun Monaten des Jahres 2014 stiegen die Umsatzerlöse des Merck-Konzerns um 3,1 % auf 8,3 Mrd € (Jan. – Sept. 2013: 8,1 Mrd €). Davon entfielen 3,9 % auf organisches Wachstum sowie 2,7 % auf den Saldo aus Akquisitionen und Veräußerungen. Aus veränderten Wechselkursen ergab sich in den ersten neun Monaten 2014 ein Umsatzrückgang von -3,5 %. Alle Geschäfte verzeichneten für diesen Zeitraum ein organisches Umsatzwachstum. Regional stieg der Konzernumsatz in den ersten neun Monaten in den Regionen Emerging Markets und Übrige Welt mit Wachstumsraten von 8,6 % beziehungsweise 4,9 % organisch am stärksten; in Europa und Nordamerika betrugen die organischen Umsatzsteigerungen 1,2 % beziehungsweise 0,2 %.

Das EBITDA vor Sondereinflüssen der ersten neun Monate 2014 beträgt 2,5 Mrd € und liegt damit leicht über dem Ergebnis des Vorjahreszeitraums. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen erreichte mit 30,2 % (Jan. – Sept. 2013: 30,5 %) trotz deutlich niedriger Lizenz-und Provisionserlöse fast das Vorjahresniveau. Das Ergebnis je Aktie vor Sondereinflüssen für das Dreivierteljahr 2014 erhöhte sich um 3,9 % auf 3,46 € (Jan. – Sept. 2013: 3,33 €).

Merck Serono wächst im dritten Quartal erneut organisch

Das biopharmazeutische Geschäft Merck Serono verzeichnete im dritten Quartal ein organisches Wachstum der Umsatzerlöse von 4,5 %. Aufgrund leicht negativer Wechselkurseffekte in Höhe von -0,8 % stiegen die Umsätze von Merck Serono insgesamt um 3,7 % auf 1,5 Mrd € (Q3 2013: 1,4 Mrd €). Zum organischen Umsatzwachstum trugen vor allem das breite General-Medicines-Portfolio, das Krebsmedikament Erbitux und die Medikamente zur Behandlung von Unfruchtbarkeit bei. Vor allem in den Emerging Markets wuchsen die Umsätze mit 14,0 % stark an.

Rebif, das zur Behandlung rezidivierender Formen der Multiplen Sklerose eingesetzt wird, verzeichnete trotz steigenden Wettbewerbsdrucks durch oral zu verabreichende Medikamente im dritten Quartal 2014 ein organisches Umsatzwachstum von 1,7 %. Unter Berücksichtigung negativer Währungseffekte von -0,4 % stieg der Umsatz mit Rebif insgesamt um 1,3 % auf 466 Mio € (Q3 2013: 460 Mio €).

Erbitux zur Behandlung von Darmkrebs erzielte im dritten Quartal 2014 ein organisches Umsatzwachstum von 6,5 %, getrieben vor allem durch die Region Emerging Markets. Unter Berücksichtigung negativer Währungseffekte in Höhe von -2,5 % ergab sich insgesamt ein Anstieg der Umsätze um 4,0 % auf 232 Mio € (Q3 2013: 223 Mio €).

Mit Gonal-f, einem Medikament zur Behandlung von Unfruchtbarkeit, erzielte Merck im dritten Quartal 2014 ein organisches Umsatzwachstum von 7,5 %. Unter Berücksichtigung leicht negativer Währungseffekte stieg der Umsatz um 7,0 % auf 147 Mio € (Q3 2013: 137 Mio €), wobei in den Emerging Markets absolut das höchste Wachstum erzielt werden konnte.

Die neben den Umsatzerlösen ebenfalls in den Gesamterlösen ausgewiesenen Lizenz- und Provisionserlöse gingen im dritten Quartal 2014 deutlich um -69,1 % auf 26 Mio € (Q3 2013: 85 Mio €) zurück, was vor allem auf die weggefallenen Lizenzerträge für Humira und Enbrel zurückzuführen ist. Zudem stiegen die Forschungsaufwendungen, hauptsächlich aufgrund von Einmaleffekten aus der Einstellung der Entwicklungsprogramme zu Tecemotide und Plovameracetat, um 38,6 % auf 410 Mio €. Die Reduzierung einer Rückstellung für Rechtsstreitigkeiten beeinflusste die sonstigen betrieblichen Erträge von Merck Serono dagegen positiv. Das EBITDA vor Sondereinflüssen sank um -4,0 % auf 449 Mio €. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen sank auf 30,6 % (Q3 2013: 33,1 %).

„Das Geschäft mit unseren bestehenden Medikamenten, nicht zuletzt mit Rebif, hat sich im dritten Quartal sehr robust gezeigt“, so Kley. „Besonders erfreulich ist das organische Wachstum unseres Fruchtbarkeitsmedikaments Gonal-f, mit dem wir in diesem Bereich zum Weltmarktführer aufgestiegen sind.“

Consumer Health: Fokus auf strategische Marken treibt OTC-Geschäft

Im Geschäft mit nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten (OTC) konnte die Sparte Consumer Health im Vergleich zu einem starken Vorjahresquartal ihre Umsatzerlöse abermals um 1,5 % auf 204 Mio € (Q3 2013: 201 Mio €) steigern, wobei diese von Währungseffekten weitgehend unbeeinflusst blieben. Das organische Umsatzwachstum in Höhe von 1,4 % wurde vor allem mit den strategischen Marken Neurobion, Femibion und Seven Seas sowie mit lokalen Marken in Deutschland erzielt. Die im Vergleich zum Vorjahresquartal höheren Marketing- und Vertriebskosten sind vor allem auf intensivierte Marketingmaßnahmen zur Stärkung der strategischen Marken zurückzuführen. Somit lag das EBITDA vor Sondereinflüssen von Consumer Health bei 49 Mio € (Q3 2013: 58 Mio €), womit das Ertragsniveau der ersten beiden Quartale des Jahres 2014 übertroffen wurde. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen belief sich im dritten Quartal 2014 auf 23,8 % (Q3 2013: 28,9 %).

„Unser Geschäft mit nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten ist nach einem starken Vorjahresquartal abermals organisch gewachsen – ein klares Zeichen, dass wir mit der Fokussierung auf strategische Marken den richtigen Weg eingeschlagen haben“, sagte Kley.

Performance Materials: AZ-Integration und Flüssigkristallgeschäft sorgen für Umsatzsprung

Die Umsatzerlöse des Performance-Materials-Geschäfts stiegen im dritten Quartal 2014 um 41,7 % auf 576 Mio € (Q3 2013: 406 Mio €). Zu dieser Steigerung trugen neben einem erfreulichen organischen Wachstum von 7,0 % vor allem der akquisitionsbedingte Umsatzzuwachs durch AZ in Höhe von 35,0 % beziehungsweise 142 Mio € bei. Währungseffekte in Höhe von -0,2 % belasteten die Umsatzerlöse im Berichtsquartal nur geringfügig. Das organische Wachstum wurde wesentlich von guten Volumina im Flüssigkristallgeschäft getrieben. Dabei erzielten die beiden führenden Technologien (PS-VA und IPS) aufgrund der anhaltenden Nachfrage nach Displaymaterialien für hochwertige und großflächige Fernsehgeräte ein besonders starkes Umsatzwachstum. Positiv wirkte sich zudem die Absatzentwicklung der neuen UB-FFS-Technologie (Ultra-Brightness Fringe Field Switching) aus, der Flüssigkristall-Technologie für die nächste Displaygeneration in Smartphones und Tablet-PCs. Die stromsparende UB-FFS-Technologie sorgt für eine um bis zu 15 % erhöhte Lichtdurchlässigkeit. Die Geschäftseinheit Pigments & Cosmetics verzeichnete im Berichtsquartal demgegenüber einen leichten organischen Umsatzrückgang.

Der Rückgang des operativen Ergebnisses (EBIT) sowie des EBITDA auf 152 Mio € beziehungsweise auf 218 Mio € ist unter anderem auf die Neubewertung der AZ-Vorräte zurückzuführen, die mit höheren Wertansätzen die Herstellungskosten belasten. Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg im Berichtsquartal um 23,4 % auf 243 Mio €. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen ging auf 42,2 % (Q3 2013: 48,4 %) zurück.

„Das robuste organische Wachstum im Flüssigkristallgeschäft, das von etablierten und innovativen Produkten ausgeht, sowie die nach Plan verlaufende Integration von AZ haben bei Performance Materials zu einem erfreulichen Wachstum von Umsatz und EBITDA vor Sondereinflüssen geführt“, so Kley.

Merck Millipore: Nachfrage aus Biotech-Sektor steigert Gewinne im Life-Science-Geschäft

Das Life-Science-Geschäft von Merck verzeichnete auch im dritten Quartal ein solides organisches Umsatzwachstum von 4,5 %, das hauptsächlich von der guten Geschäftsentwicklung von Process Solutions gekennzeichnet war. Dem organischen Anstieg stand ein Rückgang aufgrund der Veräußerung des Geschäftsfelds Discovery and Development Solutions zum 31. März 2014 entgegen. Unter Berücksichtigung dieser Effekte stiegen die Umsatzerlöse von Merck Millipore insgesamt um 3,4 % auf 661 Mio € (Q3 2013: 639 Mio €). Dabei erzielte die Einheit Process Solutions, die überwiegend Produkte für den Einsatz in der Arzneimittelherstellung anbietet, mit 10,5 % ein sehr starkes organisches Umsatzwachstum. Haupttreiber war vor allem die steigende Nachfrage aus der biotechnologischen Industrie nach Produkten zur Aufreinigung und Sterilisation. Lab Solutions verzeichnete mit seinem breiten Spektrum an Produkten für Forscher und wissenschaftliche Labore Umsätze auf Vorjahresniveau in Höhe von 268 Mio € (Q3 2013: 269 Mio €). Steigende Umsätze im Bereich Laborwasseraufbereitung wurden dabei durch niedrigere Verkäufe von Laborchemikalien kompensiert. Die Geschäftseinheit Bioscience, die hauptsächlich Produkte und Dienstleistungen für akademische und pharmazeutische Forschungslabors anbietet, verzeichnete stabile Umsätze in Höhe von 97 Mio € (Q3 2013: 97 Mio €).

Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Merck Millipore stieg im dritten Quartal um 2,1 % auf 161 Mio €. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen bleibt stabil bei 24,3 % (Q3 2013: 24,6 %).

„Wir sind im Life-Science-Geschäft gut aufgestellt – das zeigen Umsatz- und Ergebniswachstum bei stabiler Marge“, so Karl-Ludwig Kley. „Mit der geplanten Übernahme von Sigma-Aldrich werden wir einen führenden Player im globalen Life-Science-Markt etablieren.“

Merck erhöht Umsatzprognose für das Gesamtjahr

Aufgrund des guten Abschneidens in den ersten neun Monaten und des sehr guten organischen Umsatzwachstums im dritten Quartal erhöht Merck die Umsatzprognose für das Gesamtjahr 2014 und rechnet mit leichtem organischen Umsatzwachstum gegenüber dem Vorjahr. Durch die erfolgreiche Übernahme von AZ und dem damit verbundenen Portfolioeffekt geht Merck insgesamt von einem Anstieg der Umsatzerlöse auf etwa 11,0 bis 11,2 Mrd € aus; zum Halbjahr hatte Merck für 2014 noch Umsätze in Höhe von 10,9 bis 11,1 Mrd € in Aussicht gestellt.

Basierend auf der Geschäftsentwicklung in den ersten drei Quartalen 2014 bekräftigt Merck seine Prognose für das EBITDA vor Sondereinflüssen für das Gesamtjahr 2014. Dabei können das Auslaufen von Lizenz- und Provisionserlösen sowie negative Wechselkurseinflüsse durch vorgesehene Effizienzsteigerungen ausgeglichen werden. Merck rechnet daher durch die Übernahme von AZ mit einem moderaten Wachstum des EBITDA vor Sondereinflüssen gegenüber dem Vorjahr.

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