In 48 Stunden einsatzbereit: Mobiles Labor für den Kampf gegen Ebola

In München sitzen Bundeswehrsoldaten auf gepackten Koffern

03.11.2014 - Deutschland

(dpa) 20 Kisten - mehr brauchen sie nicht, um einsatzbereit zu sein. Denn in 20 Kisten passt die Ausrüstung für das Speziallabor der Bundeswehr. Mit dem Labor wollen die Soldaten den Kampf gegen das Ebola-Virus unterstützen. Hier können sie testen, ob ein Patient an Ebola oder an Malaria erkrankt ist.

Am Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München proben die Einsatzkräfte den Ernstfall. Dort werden die verschiedenen Situationen durchgespielt, damit vor Ort alles sitzt. Wie ist der optimale Ablauf, um das Labor schnell und sicher zu nutzen? Wie sollen die Helfer sich verhalten, wenn jemand die Blutprobe eines Patienten verschüttet?

«Unser Vorteil ist, dass wir es gewohnt sind, unter einfachsten Bedingungen zu arbeiten», erklärt Oberfeldarzt Roman Wölfel. Er hat das mobile Labor für Auslandeinsätze mitentwickelt. Es sei das modernste, was es derzeit gäbe, sagt Wölfel. «Wir können das alles hier trotzdem in jeder Bude aufbauen», erklärt er. Zur Not würden auch Plastikplanen als Wände reichen.

Die Blutproben der Patienten werden von den Hilfsorganisationen vor Ort zum Labor gebracht. Dann kommen die Experten dran. Sie untersuchen die Proben und wissen innerhalb von vier Stunden, ob ein Patient an Ebola erkrankt ist. Das Ergebnis geht dann an die Behandlungsstationen, die wegen Personalmangels und Kostengründen solche Labore nicht betreiben können.

Innerhalb von zwei Tagen ist das Team der Bundeswehr bereit für den Einsatz. In welches Land in Westafrika es gehen wird, steht noch nicht fest. Oberfeldarzt Gelimer Genzel wird dabei sein. Sorgen macht er sich nicht: «Ich fühle mich sehr gut vorbereitet und weiß, dass wir uns als Team sicher aufeinander verlassen können.»

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