Nach Querelen: Sanofi schmeißt Chef raus
(dpa) Der französische Pharmakonzern Sanofi zieht die Notbremse: Mit sofortiger Wirkung trennt sich das Unternehmen von seinem Chef Christopher Viehbacher, wie die Gruppe am Mittwoch nach einer Sitzung des Verwaltungsrates in Paris mitteilte. Übergangsweise soll sich Verwaltungsratschef Serge Weinberg um die Geschäfte kümmern.
Gerüchte um eine wackelnde Zukunft von Viehbacher bei Sanofi hatte es schon seit einiger Zeit gegeben. Der Ex-Chef soll im Sommer ohne Absprache eine Initiative gestartet haben, ein acht Milliarden US-Dollar schweres Paket verschiedener Arzneimittel zu verkaufen. Zudem seien Mitglieder des Verwaltungsrats verstimmt, weil Viehbacher nach Boston gezogen ist. Er war seit 2008 im Amt.
Die weitere Entwicklung der Gruppe erfordere heute ein Management, das stärker die Talente und die Umsetzung fördere, hieß es in einer Erklärung zum Rauswurf. Wesentlich sei auch eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Der Schritt brachte die Sanofi-Aktien in Bedrängnis.
Sanofi hatte im dritten Quartal Umsatz und Gewinn gesteigert und dabei vor allem von einem schwächeren Euro profitiert. Für das laufende Jahr gab sich der Konzern am Dienstag bei der Vorlage der Zahlen zwar optimistisch. Allerdings stünden in den USA die Preise für Diabetesmittel unter Druck, erklärte Viehbacher. Das werde sich 2015 bei den Umsätzen bemerkbar machen.
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