Merck: PETACC-8-Studie zu Erbitux als adjuvante Behandlung bei Darmkrebs zeigt keine Verbesserung

11.05.2012 - Deutschland

Merck hat die Ergebnisse einer Interimanalyse der klinischen Phase-III-Studie PETACC-81 bekannt gegeben. Die Studie untersuchte den potentiellen klinischen Nutzen von Erbitux® (Cetuximab) in der adjuvanten Behandlung von Kolonkarzinomen im Erkrankungsstadium III nach vollständiger Entfernung des Primärtumors. Die vordefinierte Interimanalyse der Studie ergab keinen Nachweis, dass Patienten mit KRAS-Wildtyp-Tumoren unter Behandlung mit Erbitux plus Standardchemotherapie (FOLFOX 4) länger krankheitsfrei überleben als Patienten unter alleiniger Therapie mit FOLFOX 4. Daher unterstützt diese Interimanalyse nicht den Einsatz von Erbitux in der adjuvanten Therapie von Kolonkarzinomen des Stadiums III in diesem Behandlungsfeld. PETACC-8 ist eine randomisierte, kontrollierte, multinationale europäische Studie unter der Leitung der Fédération Francophone de Cancérologie Digestive (FFCD), Dijon / Frankreich.

„Wir sind enttäuscht, dass diese Interimanalyse nach median 3,3 Jahren des Nachverfolgens keine Verlängerung des krankheitsfreien Überlebens ergeben hat”, sagte Prof. Julien Taïeb vom Hôpital Européen Georges Pompidou in Paris, und der Leiter der PETACC-8-Studie. „Seit der Einführung von FOLFOX als Standardtherapie haben sich leider alle Ansätze zur effizienteren Vermeidung von Rezidiven als erfolglos erwiesen. Wir werden unsere Ergebnisse auf kommenden wissenschaftlichen Kongressen vorstellen.”

An der PETACC-8-Studie nahmen 2.559 Patienten aus Europa mit Kolonkarzinom im Stadium III teil, davon 1.602 mit KRAS-Wildtyp-Tumoren. Bei allen Patienten war der Tumor operativ vollständig entfernt worden. Die Patienten erhielten über einen Zeitraum von sechs Monaten entweder Erbitux plus FOLFOX 4 oder nur FOLFOX 4. Die vordefinierte Interimsanalyse wurde durchgeführt, nachdem alle Patienten median 3,3 Jahre beobachtet worden waren. Das oberste Ziel einer adjuvanten Behandlung ist die Zerstörung jeglicher Krebszellen, die nach einer Operation im Körper verbleiben.

„Obwohl diese Ergebnisse natürlich enttäuschen, werden wir dennoch weiterhin in die wissenschaftliche Erforschung von Erbitux zum adäquaten und sicheren Einsatz bei Krebspatienten investieren”, kommentierte Dr. Annalisa Jenkins, Leiterin von Global Drug Development & Medical der Sparte Merck Serono.
 Jährlich sterben weltweit geschätzte 609.000 Menschen am Kolorektalkarzinom. Damit ist diese Krebsart verantwortlich für 8% aller krebsbedingten Todesfälle bzw. ist die vierthäufigste krebsbedingte Todesursache.

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