SpinDiag erhält 1,6 Mio. EUR Seedfinanzierung

Point-of-care Screening-System für Antibiotika-Resistenzen soll klinisch getestet werden

20.07.2017 - Deutschland

Das Freiburger Start-up-Unternehmen SpinDiag GmbH erhielt kürzlich 1,6 Mio. EUR Seedfinanzierung durch drei Privatinvestoren. Sein Team hat ein revolutionäres point-of-care Screening-System für Patienten auf Antibiotika-resistente Bakterien bei deren Krankenhausaufnahme entwickelt. Mit der Seedfinanzierung wird SpinDiag sein System aus dem aktuellen Laborumfeld in die ersten Tests in Krankenhäusern überführen können.

„Die Tests in Krankenhäusern werden nicht nur ein wichtiger Meilenstein für die anschließende Marktzulassung unseres ersten Produkts im Rahmen weiterer Finanzierungsrunden sein, sondern auch unser Potenzial aufzeigen, generell Diagnostik für Infektionskrankheiten an den point of care zu bringen“, betont Dr. Daniel Mark, Mitgründer und Geschäftsführer von SpinDiag.

Der weltweite Markt für point-of-care Diagnostik von Infektionskrankheiten wird von Grand View Research auf 5,4 Milliarden USD für das Jahr 2017 geschätzt. SpinDiag wird diesen Markt mit einer revolutionären Technologie adressieren: ein schnelles, breites und bezahlbares System, das so einfach gehalten wurde, dass das Pflegepersonal Patienten direkt an Ort und Stelle testen kann.

Patienten, die Bakterien in Krankenhäuser einschleppen und damit andere Patienten infizieren, werden zu einem zunehmenden Problem. Weltweit infiziert sich so ca. jeder 25. Patient in Krankenhäusern und jedes Jahr sterben Tausende von ihnen im Zuge ihrer Infektion. „Krankenhäusern fehlt ein effizienter Prozess für den Umgang mit Risikopatienten. Unser System reduziert dafür die Zeit der heutigen Testmethoden von 2-3 Tagen auf 30 Minuten um die entscheidende Information zu liefern: stellt ein Patient eine Gefahr für andere Patienten dar oder nicht“, erklärt Dr. Mark Keller, Mitgründer und Chief Product Officer von SpinDiag. Er ergänzt: „Es reicht nicht, diese Information dem Arzt in der kürzest möglichen Zeit bereitzustellen, sondern es müssen auch alle relevanten Antibiotika-Resistenzen abgedeckt werden und das zu einem erschwinglichen Preis. Wir werden als erster ein solches schnelles, breites und bezahlbares Screening-System auf den Markt bringen und das in einem äußerst einfach zu bedienenden Format, damit das Pflegepersonal es direkt auf der Station einsetzen kann.“

An ihrem Mutterinstitut Hahn -Schickard forschte und entwickelte das Team von SpinDiag über Jahre an der zugrundeliegenden Technologie für ihr Produkt: eine international patentierte zentrifugal-mikrofluidische Plattform. „Der Plattformcharakter unseres Produktes wird uns eine sehr weitreichende Produktpalette für die point-of-care Diagnostik von Infektionskrankheiten wie Atemwegsinfektionen, Sepsis und Tuberkulose ermöglichen“, sagt Dr. Oliver Strohmeier, Mitgründer und CTO von SpinDiag.

Das Team von SpinDiag konnte bereits viele Jurys überzeugen, darunter BBraun beim code_n-Wettbewerb, die Techniker Krankenkasse zusammen mit dem Handelsblatt beim health-i-Wettbewerb und die Science4Life-Jury (sowie ihre Investoren). Zum einen mit der Reife ihres Systems: Ein Funktionsmuster ihres Systems konnte bereits erfolgreich mit Patientenproben in SpinDiag-Labors getestet werden. Zum anderen mit ihrer Vision: Das neu entwickelte SpinDiag one-System wird ein schnelles Screening aller Risikopatienten auf alle klinisch relevanten Antibiotika-resistenten Bakterien zum Zeitpunkt und Ort der Patienten-Aufnahme in das Krankenhaus ermöglichen. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse werden Ärzte schnell entscheiden können, ob dieser Patient isoliert behandelt werden muss, um andere zu schützen, oder nicht. Dies wird nicht nur die Patientensicherheit erhöhen, sondern auch die Kosten für die jeweiligen Krankenhäuser erheblich senken, da Ausbrüche und unnötige, tagelange Isolationen von Patienten auf Verdacht vermieden werden.

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