Merck erhält Patent für CRISPR-Technologie in China

Patentschutz in China umfasst die Integration einer externen DNA-Sequenz in Chromosomen eukaryotischer Zellen

25.04.2018 - China

Merck hat bekannt gegeben, dass das chinesische Patentamt eine Mitteilung über die Patenterteilung für die von Merck zum Patent angemeldete CRISPR-Technologie für den Einsatz in einem Genomintegrationsverfahren für eukaryotische Zellen herausgegeben hat.

Merck KGaA

„Mit der Patenterteilung in China haben wir nun sieben wichtige Patente für unsere grundlegende CRISPR-Technologie erhalten, die vielversprechende neue Wege für die medizinische Forschung und die Behandlung für einige der am schwierigsten zu behandelnden Erkrankungen wie Krebs, Erb- und seltene Krankheiten eröffnet“, sagte Udit Batra, Mitglied der Geschäftsleitung von Merck und CEO Life Science. „Als führendes Unternehmen auf dem Gebiet der Genomeditierung lizenzieren wir aktiv unsere Integrationspatente für den Einsatz zu Therapiezwecken, in der Grundlagenforschung und für die landwirtschaftliche Biotechnologie.“

Merck kann auf 13 Jahre Erfahrung im Bereich Genomeditierung zurückblicken und hat verwandte Patentanmeldungen für sein CRISPR-Insertionsverfahren ebenfalls in den USA, Brasilien, Indien und Japan eingereicht. Dem Unternehmen wurden zuvor bereits ähnliche Schlüsselpatente in Australien, Europa, Israel, Kanada, Singapur und Südkorea erteilt.

Das nun zur Erteilung kommende Patent in China ist gültig für die chromosomale Integration, d. h. die Chromosomen-Sequenz von eukaryotischen Zellen (wie z. B. Pflanzen- und Säugetierzellen) wird mit Hilfe von CRISPR durchtrennt und es wird in diesen Zellen an gleicher Stelle eine externe oder Spender-DNA-Sequenz eingefügt. Forscher sind dadurch in der Lage, eine krankheitsassoziierte Mutation durch eine vorteilhafte oder funktionale Gensequenz zu ersetzen – diese Methode spielt eine wichtige Rolle für die Erstellung von Krankheitsmodellen und Gentherapien. Darüber hinaus kann das Verfahren auch dazu genutzt werden, Transgene einzuschleusen, die körpereigene Proteine für die visuelle Nachverfolgung in den Zellen markieren.

Die CRISPR-Technologie für die Genomeditierung, mit der zielgenaue Modifikationen von Chromosomen in lebenden Zellen vorgenommen werden können, eröffnet neue Wege zu Behandlungsoptionen für eine Vielzahl von Erkrankungen. Die Anwendungsmöglichkeiten für CRISPR sind weitreichend: Mit ihr können beispielsweise mit Krebs oder seltenen Krankheiten assoziierte Gene ermittelt oder zu Blindheit führende Mutationen rückgängig gemacht werden.

Als Unternehmen, das sich in hohem Maße für Innovationen im Bereich der Genomeditierung einsetzt, erkennt Merck, dass die Genomeditierung zu wichtigen Fortschritten in der biologischen Forschung und Medizin geführt hat. Gleichzeitig hat das wachsende Potenzial von Technologien für die Genomeditierung zu wissenschaftlichen, rechtlichen und gesellschaftlichen Bedenken geführt. Sowohl als Nutzer als auch Anbieter von Technologie zur Genomeditierung unterstützt Merck die Forschung zur Genomeditierung unter sorgsamer Berücksichtigung von ethischen und gesetzlichen Standards. Merck hat ein bioethisches Beratungsgremium eingerichtet, um für Forschung, an der seine Geschäfte beteiligt sind, Orientierungshilfe zu geben. Dazu gehört auch die Forschung zu oder mittels Genomeditierung. Das Unternehmen hat zudem unter Berücksichtigung wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Fragestellungen eine klare operative Position definiert, ohne dabei vielversprechende Therapieansätze für den Einsatz in Forschung und Anwendungen zu blockieren.

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