Auf dem Weg zu neuen inhalierbaren Antibiotika: PARI GmbH vereinbart Zusammenarbeit mit Corus Pharma

15.05.2002
Starnberg (ots) - PARI GmbH, Spezialisten für effektive Inhalation aus Starnberg, arbeitet seit dem 22. Februar 2002 gemeinsam mit Salus Pharma, einem in Seattle/USA ansässigen Tochterunternehmen von Corus Pharma, an der Entwicklung neuer inhalierbarer Antibiotika. Ziel der Zusammenarbeit ist die Zulassung einer von PARI entwickelten, inhalierbaren Medikamentenformulierung des Antibiotikums Aztreonam zur gezielten Behandlung bakterieller Infektionen wie sie bei Mukoviszidose (Cystischer Fibrose) und anderen Atemwegserkrankungen wie Bronchiektasen oder Lungenemphysem auftreten. PARI stellt dazu seine speziellen Kenntnisse in der pharmazeutischen Entwicklung und Charakterisierung bestehender und neuer Medikamentenformulierungen sowie die innovative elektronische Inhalationstechnologie e-FlowTM zur Verfügung. Die Kooperationsvereinbarung beinhaltet die Bezahlung der Entwicklungskosten, Prämien für erreichte Entwicklungsmeilensteine und Lizenzgebühren für zukünftigen Medikamentenumsatz. Das Antibiotikum Aztreonam besitzt ein breites Wirkungsspektrum gegen Gram-negative Bakterien wie den Problemkeim Pseudomonas aeruginosa. Im Gegensatz zu oral oder per Injektion oder Infusion verabreichten Antibiotika lässt sich bei der Inhalation eine höhere Medikamentenkonzentration direkt im Bereich der Infektion, also in der Lunge erzielen. Dies führt zu einer wirksameren Behandlung der Infektion bei einer insgesamt niedrigeren Medikamentendosis. Die Vorteile der e-FlowTM-Technologie liegen in der hohen Ausbeute an inhalierfähigem Wirkstoff, die in dem geringen im Inhalationsgerät verbleibenden Wirkstoffanteil begründet ist. Damit lassen sich kleine Flüssigkeitsmengen verabreichen und die Inhalationszeit lässt sich in Abhängigkeit der Medikamentenkonzentration verkürzen. Letzteres fördert die so genannte Patienten-Compliance, also die Befolgung der Anwendung nach Vorschrift, und verbessert dadurch den Therapieerfolg. Mit einer angestrebten Inhalationsdauer von drei bis vier Minuten stellt die e-FlowTM-Technologie eine schnellere und wirksamere Methode zur Medikamentengabe dar als heutige Inhalationstherapien, die noch 15 bis 20 Minuten pro Sitzung benötigen. "Wir freuen uns, an einem Entwicklungsprogramm zu arbeiten, das die Behandlung von Patienten mit Atemwegserkrankungen optimieren wird," sagt Dr. Martin Knoch, Geschäftsführer der PARI GmbH. "Zusammen mit Corus Pharma können wir dies erreichen, indem wir innovative Technologien zur Medikamentengabe, wie sie der e-FlowTM darstellt, mit neuen Formulierungen zusammenbringen, die der PARI Geschäftsbereich Pharma entwickelt." Im Bereich Inhalationssysteme hat PARI bereits elf Patente für die neue e-FlowTM-Technologie angemeldet. Zusätzlich zu seiner bestehenden Vernebler-Produktlinie plant das Unternehmen die Einführung des elektronischen e-FlowTM-Inhalationsgerätes auch für die Verwendung mit bestehenden Medikamenten gegen Asthma, chronisch-obstruktive Bronchitis (COPD) und andere Atemwegserkrankungen. "Es gibt einen großen Bedarf für zusätzliche Antibiotika zur Behandlung von Patienten mit Cystischer Fibrose und Lungeninfektionen. Wir freuen uns über dieses Programm weil wir damit Zugang zu modernster Technologie bekommen, die eine neue Therapie für diese Patienten ermöglicht," sagt Dr. Bruce Montgomery, geschäftsführender Direktor von Corus Pharma. "Die Kombination von Aztreonam und dem e-FlowTM kann zu einem inhalativen Antibiotikum führen, das bestehende Produkte ergänzt und im Vergleich zu herkömmlichen Therapien wahrscheinlich den Zeitbedarf vermindern wird, den Patienten für ihre Behandlung benötigen." Mit dem Geschäftsbereich Pharma hat PARI in den letzten Jahren sein Aerosol Research Institute im Bereich pharmazeutische Technologie und Analytik ausgebaut. Das Unternehmen verfügt damit über ein Team hochqualifizierter Mitarbeiter, das an der Verbesserung bestehender und neuer Medikamentenformulierungen zur Inhalation und den entsprechenden Untersuchungsmethoden arbeitet. Die Forschung auf diesem Gebiet hat bisher zur Anmeldung von drei Patenten geführt.

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