Das Taschentuchlabor: Impulszentrum für Integrierte Bioanalyse (IZIB)

25.05.2009 - Deutschland

Am 18. Mai 2009 gab das BMBF die Vorhaben bekannt, die zur Förderung im Förderprogramm "Spitzenforschung und Innovation in den Neuen Ländern" vorgesehen sind, darunter das vom Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik (IBMT) in Potsdam, dem Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung (IAP) gemeinsam mit der Universität Potsdam eingereichte Projekt des "Taschentuchlabors". Ziel des Projekts ist eine Diagnostik zu entwickeln, die mithilfe von Sensor-Aktor-Molekülen frühzeitig und an jedem Ort durchgeführt werden kann.

Das Impulszentrum wird Erkenntnisse zur molekularen Erkennung und Technologie für die Entwicklung von neuartigen bioanalytischen Verfahren und Diagnostika bereitstellen und Innovationen im Bereich der Bioanalytik auslösen sowie der regionalen Wirtschaft wichtige Impulse geben.

Das wissenschaftliche Zeil des Projekts ist es, "Funktionsmoleküle" zu (er)finden und zu entwickeln, die mehrere Eigenschaften vereinen und so als Basis von eigenständigen Biosensoren fungieren. Zum Beispiel könnten solche autonomen Biosensoren in einem Taschentuch inkorporiert unmittelbar anzeigen, ob ein Schnupfen das Anzeichen einer ernsten Grippe ist und der sofortige Arztbesuch angeraten oder nicht. Zudem soll eine erhebliche Vereinfachung der Analyse erreicht werden.

Das Impulszentrum wird zunächst aus Verbundprojekten gebildet, die eng vernetzt und aufeinander bezogen zusammenarbeiten werden. In drei Themenbereichen werden in sieben Verbundprojekten die grundlegenden Aspekte der Erzeugung von artifiziellen Sensor-Aktor-Molekülen erforscht und auf das Gebiet der Infektionsdiagnostik mit ausgewählten Beispielen angewandt.

In den Verbundprojekten des Impulszentrums stehen unterschiedliche Erkrankungen im Fokus; die wesentlichen Indikationsgebiete werden jedoch Infektions- und Entzündungserkrankungen sowie ernährungs- und altersbedingte Erkrankungen darstellen. Die Forschungserkenntnisse aus der molekularen Medizin der vergangenen Jahre kommen nun in Form von Diagnostik und Therapie dem Patienten zugute; sie enthalten das Potenzial, präventive und präsymptomatische oder auch therapiebegleitende Diagnostik patientennah zu gewährleisten: ein "Taschentuchlabor" für Arzt, Patient oder auch einen Kunden.

Projektpartner: Charité Universitätsmedizin Berlin; Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung, Potsdam-Golm; TFH Wildau, Biosystemtechnik; IDM, Institut für Dünnschicht und Mikrosensorik, Teltow; Universität Bochum, Analytische Chemie; Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, Braunschweig; Firmen der Region im Diagnostik-Netz Berlin-Brandenburg

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