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Todesursache



Es gibt unterschiedliche Betrachtungsweisen, wie man den Begriff Todesursache definieren sollte.

Medizinisch gesehen wird eine (konkrete) Erkrankung oder äußere Gewalteinwirkung als Todesursache bezeichnet. Bei der individuellen Feststellung spielt eine Rolle, wie man den Todeszeitpunkt definiert, und damit, ab welchem Zustand man ein Lebewesen als tot ansieht. Da heute beim Menschen im Allgemeinen vom Hirntod ausgegangen wird, bewirkt, abgesehen von gewaltsamen Zerstörungen, letztendlich eine Sauerstoffunterversorgung des Gehirns den Tod.

Voneinander trennen muss man die Begriffe Todesursache und Todesart: Letzteres bezeichnet lediglich die Unterscheidung natürlich, nichtnatürlich und Todesart ungeklärt!

Inhaltsverzeichnis

Bestimmung der Todesursache

Insbesondere bei unerwarteten Todesfällen sollte untersucht werden, welche Erkrankung oder Gewalteinwirkung zum Tod geführt hat. Bei multimorbiden Menschen ist es in Anbetracht einer Vielzahl von vorliegenden Erkrankungen oft nicht leicht, die ausschlaggebende Todesursache und die Abfolge der Zustände, die dazu führten, herauszufinden. Dies ist juristisch jedoch oft von ausschlaggebender Bedeutung bei Versicherungsfällen, gewaltsamen Todesfällen oder medizinischen Kunstfehlern, aber auch beim so genannten „Spättod“ nach Unfall, wobei das letztendlich zum Tode führende Ereignis schon Jahre zurückliegen kann (z. B. traumatische Hirnschädigung \mapsto Demenz und Bettlägerigkeit \mapsto Lungenembolie \mapsto Spättod; Fazit: nichtnatürlicher Tod).

Die Bestimmung der genauen Todesursache durch die Obduktion ermöglicht u. A. eine wichtige Qualitätskontrolle bezüglich vorhergehender Diagnosestellung und erfolgter Therapie.

Statistiken

Die weltweite Todesursachenstatistik unterscheidet sich stark von der Statistik eines Landes wie Deutschland. In der 3. Welt dominieren Infektionskrankheiten (oft auf dem Boden einer Mangelernährung), Unfälle und Gewalteinflüsse wie Krieg und Bürgerkrieg.   Die häufigsten Todesursachen in Deutschland sind:

Laut Weltgesundheitsbericht waren 1996 weltweit die zehn Infektionskrankheiten mit den meisten Todesfällen:

Todesursache Drogen

Häufigere Todesursache sind statistisch nicht die illegalen, sondern die legalen Drogen. Situation im Jahr 2003 in Deutschland: Drogentote durch illegale Drogen 1477, im gleichen Zeitraum 40 000 Todesfälle als Folge von Alkoholmissbrauch (akute Alkoholintoxination und vor allem chronischer Alkoholismus) und 110 000 als Folge des Tabakrauchens[1]. Die häufigste alkoholbedingte Todesursache ist die alkoholische Leberzirrhose. Vom Tod durch Alkoholmissbrauch sind Männer dreimal häufiger betroffen als Frauen.

Todesursachen im weiteren Sinne (Ereignisse und Umstände, die Todesfälle nach sich ziehen können)

  • Verkehrsunfälle: Auto, Bahn, Flugzeug, Fußgänger und Fahrradfahrer
  • Arzneimittelnebenwirkungen, z. B. nichtsteroidale Antirheumatika, Penizillinallergie
  • Andere Nebenwirkungen der Medizin wie Narkosezwischenfälle, Kunstfehler etc.
  • Suizid
  • Tötungsdelikte
  • Andere Unfälle: Ertrinken, Brandverletzungen, Unfälle mit Schusswaffen, Erfrieren
  • Sportunfälle: Reitunfälle, tödliche Bergunfälle
  • Häusliche Unfälle
  • allergische Reaktionen (Insektengifte, Nahrungsmittel etc.)
  • Unfälle mit elektrischem Strom
  • Sturz (auch Ausrutschen beim Gehen)
  • Tierbiss (Hundebiss usw.)
  • Radioaktivität, künstliche und natürlich vorkommende, z. B. Radon
  • Blitzschlag
  • Vergiftungen
  • Exekution (in Ländern mit gesetzlicher Todesstrafe)

Fehl- und Totgeburten, sowie Schwangerschaftsabbrüche

Die statistischen Angaben beziehen sich üblicherweise auf Lebendgeborene, sodass Fehl- und Totgeburten nicht erfasst werden. Infektionen, Fehlbildungen, Mangelversorgung oder Schwangerschaftsabbrüche von Ungeborenen werden daher in den offiziellen Statistiken auch nicht als Todesursache aufgeführt.

Im Jahr 2005 wurden dem Statistischen Bundesamt 124 000 Schwanger­schaftsabbrüche in Deutschland gemeldet [2]

Siehe auch

Literatur

  • Sherwin B. Nuland (1994) Wie wir sterben. Ein Ende in Würde? Kindler Verlag, München: 400 S. Als TB 1996 ISBN 342677237X . Titel der Originalausgabe: How We Die.

Quellen

  1. Drogen- und Suchtbericht 2006, der Drogenbeauftragten der Bundesregierung (pdf)
  2. Statistisches Bundesamt: Pressemitteilung Nr. 108 vom 09.03.2006 124 000 Schwangerschafts­abbrüche im Jahr 2005
 
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