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Präformationslehre



 

Die Präformationslehre oder Präformationstheorie (prae: vor; voraus und forma: Form; Gestalt; Gebilde) stammt aus der Genetik und war bis Ende des 18. Jahrhunderts vorherrschend. Die Präformisten nahmen an, dass der gesamte Organismus im Spermium (Animalkulisten wie Antoni van Leeuwenhoek und Gottfried Wilhelm Leibniz) bzw. in der Eizelle (Ovulisten wie Marcellus Malpighi, Jan Swammerdam, Lazzaro Spallanzani, Charles Bonnet und Albrecht von Haller) vorgebildet sei. Entsprechend wurde der gesamte Embryo als Homunculus in die Spermienköpfe eingezeichnet (Nicolas Hartsoeker). Wie auch die Pangenesistheorie zählt sie zu den historischen Theorien der Vererbungslehre.

Sie ging davon aus, dass die Keime einer Generation bereits die Keime der nächsten Generation 'eingeschachtelt' in sich enthalten (Prinzip der russischen Matrjoschka-Puppen).

Geschichte der Präformationstheorie

Gezeugte Wesen galten als Individuen, die unteilbar waren. Damit war auszuschließen, dass sie einen doppelten Ursprung haben könnten. Die ersten Erklärungsversuche wiesen denn auch nur einem der Erzeuger eine entscheidende Rolle zu, je nach Kultur dem Männchen oder dem Weibchen. Auf unsere Art angewandt, blieb diese Sicht nicht ohne Folgen für die Gesellschaftsstruktur und die Rollenverteilung zwischen Männern und Frauen. Dank der Entwicklung des Mikroskops wurden im 17. Jahrhundert die Spermatozoe und später die Eizelle entdeckt. Es war nun vorstellbar, dass etwas zukünftig gezeugtes bereits in einer dieser Zellen vorgeformt, also präformiert sei. Über lange Zeit hinweg hielt sich nun der Streit zwischen den Animalkulisten und den Ovulisten, bis dem deutschen Anatom Caspar Friedrich Wolff mit der Theorie der Epigenese schließlich der Gegenbeweis gelang, indem er aufzeigte, dass sich Embryonen zunächst aus undifferenzierten Zellen entwickeln.

 
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