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Magnesiumhydroxid



Strukturformel
Keine Strukturformel vorhanden
Allgemeines
Name Magnesiumhydroxid
Andere Namen

Magnesium(II)-hydroxid, Brucit, E528

Summenformel Mg(OH)2
CAS-Nummer 1309-42-8
Kurzbeschreibung weißes Pulver
Eigenschaften
Molare Masse 58,33 g·mol–1[1]
Aggregatzustand fest
Dichte 2,38 g·cm–3[1]
Schmelzpunkt 350 °C Zersetzung[1]
Löslichkeit

nicht in Wasser und Alkohol, gut in Ammoniumsalzlösungen und verdünnten Säuren (L=1·10-12 mol3·l-3; in Wasser bei 25°C)

Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung
keine Gefahrensymbole
R- und S-Sätze R: keine R-Sätze
S: keine S-Sätze
MAK

nicht festgelegt

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Magnesiumhydroxid Mg(OH)2 ist ein amorphes weißes Pulver. In der Natur kommt es vereinzelt als Mineral Brucit vor. Das Kristallgitter von Brucit besteht aus einer hexagonal-dichtesten Kugelpackung von Hydroxid-Ionen. Jede zweite Oktaeder-Lückenschicht ist mit Magnesium-Ionen (Mg2+) besetzt.

Inhaltsverzeichnis

Eigenschaften

In Wasser und alkalischen Lösungen ist Magnesiumhydroxid schwer löslich, dagegen in sauren Lösungen (z. B. Salzsäure, Salpetersäure) gut löslich. Auch in Ammoniumsalzlösungen ist Magnesiumhydroxid gut löslich, da die Hydroxid-Ionen durch die Ammoniumionen abgefangen werden:

\mathrm{NH_4 ^+ + OH ^- \longrightarrow NH_3 + H_2O}.

Magnesiumhydroxid bildet mit Säuren basische und neutrale Salze.

Bei Temperaturen oberhalb von 350 °C tritt langsam Zersetzung zum Magnesiumoxid ein. Bei 600 °C liegt das Gleichgewicht praktisch auf der Seite des Oxides.

\mathrm{Mg(OH)_2 \ \xrightarrow{\Delta T} \ MgO + H_2O}

Gewinnung und Darstellung

Magnesiumhydroxid kann aus Restlaugen der Kaligewinnung durch Ausfällen mit Kalkmilch (1) oder aus Meerwasser durch Ausfällen mit gebranntem Dolomit (2) gewonnen werden. Das Produkt wird anschließend filtriert und bei etwa 100 °C getrocknet. Besonders reines Magnesiumhydroxid entsteht durch Einwirken von Wasser auf elementares Magnesium (3).

(1) \mathrm{MgCl_2 + Ca(OH)_2 \longrightarrow Mg(OH)_2 + CaCl_2}

(2) \mathrm{MgCl_2 + CaO \cdot MgO + 2 \ H_2O \longrightarrow}

\mathrm{ 2 \ Mg(OH)_2 + CaCl_2}

(3) \mathrm{Mg + 2 \ H_2O \longrightarrow Mg(OH)_2 + H_2}

Verwendung

Der größte Teil des für industrielle Zwecke hergestellten Magnesiumhydroxids wird durch Calcinieren (Brennen) bei 500–600 °C zu Magnesiumoxid weiterverarbeitet.

Magnesiumhydroxid wird als Speiseölzusatz (zum Abbinden von Schwefeldioxid), als Flockungsmittel für die Abwasseraufbereitung, als Flammschutzmittel in thermoplastischen Kunststoffen (Polyolefinen, PVC) und Elastomeren sowie als Zusatzstoff in Reinigungsmitteln verwendet.

In der Medizin kommt als Antazidum (Arznei zur Neutralisierung der Magensäure) und als sehr starkes Abführmittel zum Einsatz.

Magnesiumhydroxid wird Lebensmitteln als Säureregulator oder Trennmittel zugesetzt. Es ist in der EU als Lebensmittelzusatzstoff mit der E-Nummer E 528 zugelassen.

Quellen

  1. a b c BGIA-Gestis Gefahrstoffdatenbank
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Magnesiumhydroxid aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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